Mittwoch, 19. Oktober 2011

Uspallata

Das Hostel Internacional Uspallta, inmitten der Anden war die letzten 5 Tage unsere Adresse.


Uspallata ist ein 3000 Seelendorf in der Provinz Mendoza an der Grenze zu Chile. Besondere, gerne erzählte Geschichte: hier wurde der Film „sieben Jahre in Tibet“ mit Brad Pitt gedreht. So sieht also das zentralasiatische Hochland aus.

Mit ca. 6 Grad war unser erster Morgen zwar ungewöhnlich kalt, bei strahlendem Sonnenschein und dem Blick in eine Atemberaubende Landschaft aber herrlich. Ein Spaziergang ins 7 km entfernte Uspallata, Mittagessen und der Einkauf im Dorfsupermarkt (Öffnungszeiten 9-13 Uhr und 17:30- 20 Uhr) waren am Freitag tagesfüllend. (Und Simon- diesmal keine DauMenjacken gesichtet und auch wir haben auf den Gebrauch von DauNenjacken verzichtet J )

„Horsebackride and Trekking“ sind in den Anden „highly recommended“. Gute 10 Grad wärmer als am Vortag, sonnig, ein netter spanisch sprachiger Guide, 3 Pferde und wir. Auf den ersten 500 Metern haben wir unsere Pferde kennengelernt. Julian auf Secco, 12 Jahre, eher gechillt aber fit. Sarah auf Tanno, 20 Jahre, schnellstes Pferd der Truppe und seit langer Zeit dabei. Antreiben, schnalzen, abbremsen, anreiten. Lief sehr gut dafür, dass sich unsere Reiterfahrungen auf Bauernhofurlaube und Ritterfestspiele auf Burg Satzvey beschränkten. Wir durften ins Gelände.






Nach 3 Stunden waren wir auf knapp 1800 Metern angekommen. Die Pferde haben angebunden und mit einem der Begleithunde zurückgelassen. Der Guide hatte den Plan: wir sollten unser Mittagessen auf 3100 Metern einnehmen. Der Weg war beschwerlicher als gehofft und die Luft wurde merklich dünner je höher wir kamen- in der unglaublichen Berglandschaft haben wir uns wie kleine Ameisen gefühlt.


Das Gipfelkreuz im Rücken- eine fantastische Aussicht auf die schneebedeckten Anden und köstliche Sandwiches- der Aufstieg hat sich gelohnt- „runter kommt man immer“. Stimmt. Nach einem 2 Stunden Wanderung haben wir unsere Pferde wieder gesattelt. Auf unserem Rückweg haben wir eine seit den 50er Jahren stillgelegte Mine besichtigt. Viel besser als die Mine selber war aber der damit verbundene „Tee-Stop“.

Landestypisch gab es Mate, einen grünen, sehr herben Tee. Der Tee wird in einem Becher frisch aufgegossen, durch den eisernen Trinkhalm wird die Mate dann reihum getrunken. Wir würden vom Ritual her als eine Mischung zwischen Kaffeetrinken gehen und rauchen bezeichnen. Von unserem Guide haben wir gelernt, dass der Matebrauch in den verschiedenen Regionen des Landes (und Südamerikas) unterschiedlich gepflegt wird. Im Großraum von Córdoba wird Mate ungesüßt und den ganzen Tag über getrunken. Der Matebecher in der Hand ist und eine Thermosflasche in der Tasche ist hier ein „must have“. Im Raum Mendoza wird die Mate stark gesüßt, dafür nur zum Frühstück und Abends zwischen 18 und 20 Uhr getrunken.


 Der Tag war herrlich. Wir hatten eine Menge Spaß und auch am nächsten Tag noch etwas davon- 6 Stunden auf dem Rücken eines Pferdes… Sonntag war Ruhetag.

Die Inkabrücke war 1,5 Stunden Busfahrt entfernt. Sagenumwogen und groß angepriesen. Wir waren da und haben ein Foto gemacht.


Mit einem Minibus sind wir gestern 6 Stunden nach Santiago de Chile gefahren. Unsere reservierten Sitzplätze 1 und 2 waren direkt neben dem Fahrer. Beste Sicht auf die lange, kurvenreiche Straße quer durch die Anden. An der Grenze wurde seeehr korrekt gearbeitet- das bereitete uns einen Aufenthalt von 2 Stunden. Alle Koffer wurden ausgeladen. Aus Argentinien ausreisen- Stempel holen. In Chile einreisen- 3 Dokumente ausfüllen- abstempeln lassen. Mit dem Handgepäck aufgereiht hinstellen und von Hunden beschnüffeln lassen. Gesamtes Gepäck durchleuchten lassen. Es fing an zu schneien.



Eine serpentinenartige Straße mit 31 Kurven führte uns nach Chile. Am frühen Abend haben wir ins Hostel Providencia eingecheckt. Das der nah gelegene Plaza Italia derzeit einer der Haupttreffpunkt für Demonstranten ist haben wir direkt bei unser Ankunft gemerkt. Ein großes Polizeiaufgebot sorgt allerdings dafür, dass das Stadtleben normal weiterläuft. Wir haben also bei 30 Grad einen ausgedehnten Stadtbummel gemacht- Santiago de Chile gefällt uns sehr gut!

5 Kommentare:

Simon hat gesagt…

Der Blick in den Blog lohnt sich immer....auch gerade habe ich wieder herzhaft lachen müssen als ich Euch - ich kanns immer noch nicht glauben - auf zwei Pferden erblicken musste. Julian "John Wayne" Drücker mit seiner Liebsten Sarah "Scarlett o'Hara" im Schlepptau - oder so ähnlich ;)

Sieht auf jeden schwer routiniert aus..Julians Colt ist auf den Bildern spürbar!!

Weiter so... ;) Bin gespannt auf Chile..

Howdy aus dem kalten Colonia :)

Matty hat gesagt…

Ja das hört sich doch mal wieder prima an. Kann Simme nur recht geben,wie zwei echte cowboys seht ihr aus. tat denn der arsch ordentlich weh am nächsten tag, hab bestimmt seit 20 jahren nicht mehr geritten. schön dass ihr jetzt auch wieder in heisseren gefielden unterwegs seid. lasst es euch gut gehen. Hamburg: 8 grad regen. ihr verpasst wenig :)

Anonym hat gesagt…

Hallo Ihr beiden,
auch wenn ich so selten schreiben, schaue ich mir doch fast täglich Eure tollen Fotos an und freue mich über die super witzige Reisebeschreibung. Sarah, du musst einfach Journalisten werden! Ich bin gespannt, wohin es euch als nächstes verschlägt und noch gespannter bin ich welches Gefährt ihr wählt. Wobei die Pferde-Cowboy-Nummer ja kaum zu toppen ist. Könnt Ihr inzwischen wieder normal laufen? Liebe Grüße aus dem grauen und windigen Efferen, Steffi

Kathrin hat gesagt…

Brrrrr. So viel Schnee!

Fräulein W. hat gesagt…

Wahnsinn. So eine abwechslungsreiche Landschaft. Einfach toll.
Bei den Fotos mit den Pferden, musste ich auch ein bisschen schmunzeln. Sieht so aus als hättet ihr viel, viel Spaß gehabt. Habs auch mal wieder ein paar tage raus aus Hamm, nach Köln und London geschafft. Herrlich. Grüße euch ganz lieb und hab auch extra ein Foto für dch aus der Hummingbird Bakery.Sende ich dann mal va FB.

Liebe Grüße von Jan und Wiebke