Freitag, 30. September 2011

Puerto Iguazú

Alles richtig gemacht. Die brasilianische Seite hat uns beeindruckt und einen ersten fantastischen Eindruck der Wasserfälle verschafft. Was wir gestern, an „Wasserfall-Tag 2“ auf der argentinischen Seite gesehen haben ist kaum in Worte zu fassen.

Wanderwege unterschiedlicher Längen führen quer durch den schön angelegten Nationalpark. Mit dem Plan in der Hand haben wir uns zu viert (Max und Ragna, Julian und ich) bei Sonnenschein und 36 Grad auf den Weg zu dem ersten Aussichtspunkt gemacht. Wie auch in Brasilien war es nicht zu überhören wenn man sich den Wasserfällen näherte. Unser erster Spot war vielversprechend- strahlend blauer Himmel, Palmen und tosende Wassermassen. Ein traumhafter Regenbogen lag direkt vor uns, was auch die Menschenmengen neben uns unwichtig werden lies.




Kleiner Wehmutstropfen: Die kleine Insel San Martín, gelegen zwischen den Wasserfällen war leider wegen zu hohem Wasserstand geschlossen. Wir waren schnell besänftigt.

Jeder Aussichtspunkt war etwas Besonderes. Bei dem einen standen wir nahezu unter einem der Wasserfälle, bei anderen darüber, beim nächsten direkt daneben. (Diesmal hatten wir dazu gelernt. Handtuch und Wechsel- Tshirt mitgenommen). Oben –ohne hat sich jedoch bewährt und auch diesmal beim Julian gewonnen. Naturbursche.

Nachdem wir den „lower circut“ beendet hatten sind wir am frühen Nachmittag in das Parkbimmelbähnchen eingestiegen. Ausstieg: Haltestelle Garganta del Diabolo. Am Ende eines Weges über einen langen Steg erwartete uns eine Aussicht auf dem höchsten Punkt der Wasserfälle. Atemberaubend. Im Prospekt des Nationalparks steht: Indescibably beautiful. An impressive mixture of noises, views and energy. Unmissable. Lassen wir Bilder sprechen.





Auch wenn wir dachten, dass der Circuito Superior, der letzte Wanderweg entlang der Fälle nicht mehr viel beeindruckender sein kann wurden wir eines besseren belehrt.  Hatten wir den ganzen Tag über das Panorama mit einem wunderschönen Regenbogen gesehen, gab die Natur (und Argentinien?!) noch mal alles und wir sahen den ersten „Doppel- Regenbogen“ unseres Lebens.



Argentinien gewinnt.

Die Iguazú Wasserfälle sind ein Traum und Attraktion genug, dass es als Besuchermagnet für zwei Länder reicht.

Heute Vormittag waren wir nach einem späten Frühstück im Örtchen ein bisschen bummeln. Bei über 35 Grad aber eindeutig zu warm. Unser Hostel- Pool ist schön, die Liegestühle bequem und unsere Bücher gut. Für ein bisschen sportliche Betätigung gibt es eine Tischtennisplatte. Den Rest des Tages haben wir hier verbracht.

Nachdem das Fleisch vom Grill gestern ausgezeichnet geschmeckt hat gehen wir gleich noch mal in den Supermercado: holen Nachschub, stellen das Bier kalt und machen die Kohlen heiß.

Für morgen ist die Wetterprognose weniger gut- wir werden die Zeit nutzen und unsere Weiterreise planen.

Mittwoch, 28. September 2011

Foz do Iguaçu

In aller Frühe haben wir uns gestern Morgen in Sao Paulo auf den Weg zum Flughafen gemacht. Unser Flieger ging um 8.15 Uhr Richtung Iguaçu . Um Geld zu sparen haben wir uns gegen den Direktflug entschieden. Statt der normalen 1,5 Stunden Flugzeit waren wir nach 8 Stunden am Ziel- dafür kennen wir jetzt auch den Flughafen von Curitiba ziemlich gut. (Wir empfehlen den Flughafen-Verantwortlichen die Preise zu senken und die Klimaanlage höher zu drehen!).

In Foz de Iguacu haben wir auf gut Glück im Hostel Bambu eingecheckt. Ein Volltreffer. Sauber, gut gelegen, schöner Außenbereich (mit Pool, Poolbar und Openair Küche) und ein köstliches Frühstück mit ganz viel Obst, verschiedenen Marmeladen, Aufschnitt und Kaffee. Ein gelungener Start in unseren heutigen Tag.

Am Vormittag haben wir den Bus zu dem Parque Nacional (den Iguacu Wasserfällen) auf der brasilianischen Seite genommen. Angekommen, haben wir für 40 Reais einen Tagespass inkl. Bustransfer im Park erstanden.

Der erste Aussichtspunkt versprach viel. Die Geräuschkulisse lies erahnen, dass es mehr als die vier Wasserfälle sein mussten die wir von dort aus sehen konnten. Ein Wanderweg führte weiter zum nächsten Aussichtspunkt. Wahnsinnig schön. Bei strahlendem Sonnenschein legten wir auch die nächsten Meter in unseren Flip Flops zurück (by the way: in Sao Paulo haben wir uns im größten Havanarias Laden der Stadt jeder ein neues, wunderbar bequemes Paar zugelegt).




Je weiter wir liefen desto näher kamen wir den Wasserfällen. Durch die wahnsinnigen Wassermassen die in die Tiefe stürzten wurden wir auf unserem Weg von einem leichten „Nieselregen“ begleitet. Bei guten 30 Grad eher angenehm als störend.

Nach knapp einem Kilometer waren wir so nah an den Wasserfällen dran, dass je mach Windrichtung aus den leichten Tröpfchen ernstzunehmende Tropfen wurden. Tosendes Wasser soweit das Auge reicht. Ein unglaublicher Anblick.




Eine Brücke, die knappe zweihundert Meter in die Wasserfälle reinreichte war das absolute Highlight unseres Ausfluges. Das Wasser kam von allen Seiten- und wir liefen genau in das traumhafte Panorama hinein. Da wir am Zugang zu der Brücke die Leute sahen die uns entgegen kamen mussten wir uns schon vor dem Betreten der Brücke eingestehen: unsere Ausstattung ist mangelhaft. Einen Regenschutz hatten wir nur für unseren Rucksack dabei. Mann müsste man sein: Julian hat sich für die „was nicht da ist- kann nicht nass werden- Variante“ entschieden und sein Tshirt wasserdicht im Rucksack verstaut. Meine Möglichkeiten waren etwas begrenzter. Aber: „ich bin ja nicht aus Zucker“  und auch so über die Brücke gekommen.

Es war mehr als fantastisch. Wir kamen aus dem lachen, staunen, gucken und fotografieren gar nicht mehr raus. Direkt vor unserer Nase brach sich die Sonne im wilden Wasser und ein toller Regenbogen war zu sehen.
Die Wasserfälle haben die Bezeichnung des Naturspektakels mehr als verdient.

Ein Naturspektakel, zwei Seiten. Die brasilianische kennen wir jetzt. Die argentinische gilt es noch zu entdecken. Deshalb sind wir heute am frühen Abend nach Argentinien weitergereist. Der Grenzübergang ging schnell. Zwei Stempel im Pass und 1 Stunde Busfahrt später waren wir in Puerto Iguazu.

Immer noch beeindruckt von den Ereignissen des Tages waren wir heute Abend mit Max, (einem Freund vom Julian der im Moment auch durch Südamerika reist) und seiner Freundin Steak essen (was auch sonst in Argentinien?!).

Morgen geht es weiter. Wir sind gespannt ob die argentinische Seite der Wasserfälle mit der brasilianischen mithalten kann- wir werden berichten!

Montag, 26. September 2011

Von Paraty nach São Paulo

Am Samstag Mittag sind wir mit dem Bus der Gesellschaft Reunidas von Paraty nach Sao Paulo gefahren. Die Strecke ist kurvenreich und führt durch eine schöne, grüne Landschaft. Nach 6 Stunden haben wir unser Ziel, den Tiete Bahnhof erreicht. Maíras Bruder Erik und seine Frau Roberta haben uns dort abgeholt. Bei einem sehr leckeren Abendessen haben wir gelernt, dass Sao Paulo für seine sehr guten Pizzen bekannt ist. Im Nachhinein können wir das nur bestätigen und werden das so weiter geben.
Im Gästezimmer der Hoerners lässt es sich wunderbar schlafen- am Sonntag waren wir somit fit für eine Sightseeing Tour durch die Stadt, die mit 11 Millionen Einwohnern die wohl größte Metropole ist, die wir bisher besucht haben.


Erik ist als studierter Historiker und Muttersprachler ein perfekter Tourbegleiter und hat uns auf Märkte, durch die Altstadt, in Museen und Kirchen geführt.


In China Town von Sao Paulo haben wir das passende Equipment für unsere bevorstehenden nächsten Touren erstanden. Julian ist jetzt stolzer Besitzer eines Reisemessers. Es sollte ein Taschenmesser sein- gleicht aber eher einem Springmesser.
Ich freue mich über mein neues, kleines Portemonnaie vom Handwerksmarkt. In Sao Paulo ist also für jeden etwas dabei.

Am frühen Nachmittag sind wir Essen gegangen. Das dunkele, etwas süßliche Bier, „Brahma black“ kannten wir schon vom Vorabend.
Das regional bekannte Gericht Feijoada (schwarze Bohnen, gekocht in einer dunklen Sauce mit Fleisch und Wurstteilen) war neu für uns. Die gekochte Mischung isst man aus einem Steintopf, mit Reis und einer Couscous- artigen Masse aus Maniok Mehl. Dazu wird Couve (ein grünes Gemüse) und Orange gereicht. Uns hat es sehr gut geschmeckt auch wenn wir nach einem Probierhappen die Teile des Schweineohrs und die Schweinefüßchen gerne Erik überlassen haben.



Im internationalen Buchladen auf der Paulista (dem Times Square von Sao Paulo) haben wir uns mit Literatur für die Weiterreise ausgestattet.

Abends haben wir unseren nächsten Flug gebucht. Mit der TAM fliegen wir am Dienstag weiter zu den Iguazú-Wasserfällen.


Freitag, 23. September 2011

Paraty

Wir haben auf den Tipp einer Ortskundigen gehoert (danke, Maíra!) und sind gestern aus der Grosstadt Rio ins beschauliche Oertchen Paraty gefahren. Paraty liegt direkt an der Kueste- auf dem Weg von Rio nach Saõ Paulo.
Mit dem Bus waren wir gute 5 Stunden unterwegs und kamen erst im Dunkeln an unserem Ziel an. Auf den Rat von Pedro, den wir im Hostel in Rio kennengelernt haben, sind wir zielgerichtet zur "Pousada do sono" gelaufen. Unerklaerlicherweise standen wir dort vor verschlossenen Tueren. Das es dann anfing zu regnen steigerte unsere Lust bei der Hostelsuche nicht wirklich. Nach 3 Anlauefen haben wir eine annehmbare aber ueberteuerte Unterkunft gefunden. 5er Zimmer, ein Bewohner + wir, Etagen- Gemeinschaftsbad: 30 Reais pro Person (knappe 15 Euro).
Heute sind wir umgezogen, 4 Euro pro Nacht, pro Person gespart und keinen Mitbewohner, dafuer ein eigenes Badezimmer.

Paraty ist ein kleines, verwunschenes Oertchen. Die Haueser sind klein, bunt und die Strassen aus Kopfsteinpflaster fuer Autos groesstenteils gesperrt.
In dem Ort haben sich viele HAndwerker niedergelassen und kleine Laeden eroeffnet. Da heute auch Markt war haben wir den Vormittag damit verbracht durch die Gassen zu schlendern und etwas zu stoebern. Mittags sind wir an den Strand gegangen der keine 10 minunten Gehweg von der Altstadt entfernt liegt. Sonnenbad, schwimmen im Meer und Fisch zum Mittagessen. Uns geht es sehr gut.

Gerade haben wir uns am Busbahnhof Fahrkarten nach Saõ Paulo gekauft. Morgen Mittag geht es los.

Nur um das noch kurz richtig zu stellen: ja, ich blogge, ja, ich rede mit den Leuten und versuche so gut es geht zu uebersetzen und ja, ich wuerde auch Auto fahren wenn ich es muesste - ABER: fuer die Leute hier ist der Julian immer der erste Ansprechpartner (auch wenn er nie antwortet)- er nennt sich deshalb auch nur noch "den Boss" (ist klar...). Und Simon: eine Knarre hat er leider noch nicht gefunden- Prioritaet hatten heute erstmal Badehose und Hut.


Fuer heute steht fuer uns nur noch ein Caipiriña auf dem Plan. 
Lieben Gruss aus der Sonne!

Mittwoch, 21. September 2011

PAÕ DE AZÙCAR

Auch wenn Julian der Meinung ist, wir sollten unsere Leser zu Beginn nicht zu sehr mit neuen Beiträgen verwöhnen- ich schreibe trotzdem- bloggen sollte man immer wenn man Lust hat.



Nach 12 Stunden Schlaf haben wir uns heute Morgen nach dem Frühstück auf den Weg Richtung Zuckerhut gemacht. Die Bushaltestelle und der richtige Bus waren schnell gefunden. Dank der rasanten Fahrweise waren wir auch unglaublich schnell am Ziel. Der Zuckerhut, 367 m hoch- beeindruckend. Wir haben den „Aufstieg“ mit der Seilbahn gewählt. Für R$ 53 kein Schnäppchen- aber der Ausblick hat uns entschädigt. Rio ist mit einem einzigartigen Mix aus Stadt, Bergen, Strand und Meer wahnsinnig beeindruckend.

Wieder unten angekommen sind wir durch Urca, laut Reiseführer einer der schönsten und zugleich der sicherste Stadtteil Rios spaziert. Nachhaltigen Eindruck hat auf Julian die Militärsportanlage in bester Lage und modernster Ausstattung gemacht. Den kleinen, weißen Strandabschnitt mitten im Ort finde ich grandios.

Im Anschluss sind wir mit dem Bus nach Ipanema gefahren. Am Strand war es eindeutig zu windig- um einen Blick auf die Statur des Christo zu werfen allerdings nicht. Unser Aussichtspunkt war "mittelgut"- gesehen haben wir ihn relativ nah- allerdings nur von der Seite. Die ausgebreiteten Arme kamen so weniger gut zur Geltung. Ein Foto haben wir trotzdem gemacht.

Erfolgserlebnis: nachdem wir gestern noch dran gescheitert sind der Dame im Drogeriemarkt zu erklären, dass wir „after Sun Creme“ kaufen möchten haben wir es heute mit meinem angelegten Vokabelheftchen nahezu souverän gemeistert (wir hatten am Ende sogar zwei verschiedene zur Auswahl!!). Zugegeben: unsere Spanisch- Englische Mischung mit genäselter portugiesischer Aussprache hört sich noch verbesserungsbedürftig an weshalb Julian sich da gerne in der zweiten Reihe hält.

Gerade planen wir unsere weitere Route- je mehr wir mit Leuten ins Gespräch kommen desto mehr merken wir, dass es hilfreich wäre zu wissen was unsere nächsten Ziele sind. Nur so können wir auf Einladungen reagieren und diese auch wirklich wahrnehmen. Wir arbeiten dran. J

Morgen Vormittag fahren wir erstmal weiter nach Paraty.


Dienstag, 20. September 2011

Copacabana und Cabanacopa

Heute Morgen um 6.30 Uhr Ortszeit sind wir in Rio gelandet. 
Nach einer zweistündigen Busfahrt in den Stadtteil Copacabana haben wir unser Hostel "Cabanacopa" gefunden. Auch wenn alle Menschen uns etwas verwirrt anguckten als wir beharrlich nach Cabanacopa gefragt haben. 
Da wir erst ab 14 Uhr einchecken konnten haben wir unser Gepäck abgestellt und haben einen Spaziergang an den Strand gemacht. Den Anblick zur Begrüßung wollen wir euch nicht vorenthalten:


Bei strahlend blauem Himmel, Sonnenschein und 27 Grad haben wir uns am Strand der Copacabana noch etwas ausgeruht.  Da der Bikini und die Badehose noch in der Tasche sind haben wir nur unsere Füße ins eiskalte Wasser gehalten. 

Mittlerweile haben wir eingecheckt. Das Hostel ist gut. Kleine Affen sitzen im Fenster (sie wohnen im Nachbarpark), der Flatscreenfernseher ist riesig (gerade wird Fußball übertragen) und unser Zimmer ist klitzeklein und mit einem Hochbett ausgestattet.
Wir ziehen jetzt noch ein bisschen durchs Städtchen und gucken mal was Rio zu bieten hat!