Freitag, 27. Januar 2012

Von Wellington bis Auckland

Bei Sonnenschein gefällt uns Wellington gut. Die Läden waren voll, die Menschen bummelten in sommerlicher Kleidung durch die Straßen und der für Wellington typische Wind war ohne Regen schon fast angenehm. Nach einem Besuch bei der Touristeninformation wussten wir, dass eine keine kostenfreien Parkplätze im Stadtkern gibt, dafür aber freies Wifi auf der Einkaufsstraße (unglaublich fortschrittlich für die Internetsituation in Neuseeland) und öffentliche, kostenfreie Duschen.

Die Parkuhr gefüttert, hatten wir 60 Minuten Zeit uns „stadttauglich“ zu machen.

Mit Shampoo und frischer Kleidung in der Plastiktüte war die „public shower“ schnell gefunden. 10 Toiletten und eine größere Parzelle mit Wickeltisch UND Dusche. Mitten auf der Haupteinkaufsstraße. Unter der lauwarmen Dusche stand man dank der dünnen Wände- zumindest gefühlt- mitten im Stadtgeschehen. Neue Duscherfahrung.
Während unser Handtuch über der Parkbank trocknete haben wir das Wifi genutzt und in der nähe einen Supermarktparkplatz gefunden auf dem wir unser Auto parken konnten ohne ein weiteres Knöllchen zu riskieren. Bummeln, Essen gehen, Kaffeetrinken. Wir konnten uns am Abend entgegen unserer Planung nicht zum weiterfahren durchringen und haben die Nacht auf einem Parkplatz am Strand verbracht.



Am nächsten Tag sind wir 300 km in den Tongariro Nationalpark gefahren. 



Auf dem Weg haben wir zwei Tramper aufgegabelt, die uns noch einmal bestätigten, wie toll das eintägige Tongariro Crossing sei. Das hatten wir für den kommenden Tag geplant. 8 Stunden Wanderung für 1000 Höhenmeter. Nach einem kurzen Walk zu einem nahegelegenen Wasserfall machte die Frau des Nationalparkbüros einen Strich durch die Rechnung. Für den kommenden Tag war Nebel und Regen angesagt. Eine Wanderung sei unter diesen Bedingungen nicht zu raten. Die Agenturen hatten ihre Touren für den kommenden Tag schon abgesagt.



Schon in der Nacht hörten wir den Regen auf unser Autodach prasseln. Frühstück haben wir auf den Vordersitzen eingenommen- die Berge lagen unter einer Wolkendecke. Von schöner Aussicht keine Spur. So macht ein Nationalpark keinen Spaß.

Der Lake Taupo liegt nicht weit entfernt. Auf einer Stunde Fahrt kamen wir auf den „Thermal Highway“. Wir hatten schon von heißen Flüssen und einer Vielzahl an Thermalbädern gehört. Genau das richtige Programm für einen verregneten Tag. In 39 Grad warmen Wasser ließ es sich gut aushalten bevor wir unser Nachtquartier, Reids Farm angesteuerten.
Das schöne Farmgelände direkt am Fluss ist nach dem Tod des Landherren auf seinen Wunsch hin als kostenloser Campingplatz zur Verfügung gestellt worden.

Dem Flussverlauf sind wir am kommenden Tag gefolgt. An einer Stelle fließen ein kalter und ein heißer Strom zusammen. Badewannentemperatur im Fluss. Ein perfekter Ort zum schwimmen gehen.


Aufgewärmt, tiefenrein und entspannt sind wir am gleichen Tag weiter bis Auckland gefahren um unser Auto zu verkaufen.

Dominik und Lilli waren auch schon zurück gekehrt und waren ein bisschen im Umzugsstress. Die WG vom Dominik hatte ein neues Haus mit Wasserblick gefunden und sich spontan zu einem Umzug entschlossen. Wir konnten unsere Matratze aus dem Auto ins Gästezimmer legen.

Flugzettel für den Autoverkauf waren schnell gemacht. Julian und Dominik haben sie am kommenden Morgen in 10 Hostels verteilt. Schon am Nachmittag meldete sich ein Interessent.

Am kommenden Tag hatten wir einen Termin mit Amir und Michael, zwei Israelis. Der von ihnen angesetzte Werkstattcheck hat ihnen bestätigt, dass das Auto in einem sehr guten Zustand ist. Kurze Preisverhandlung und das Auto war verkauft. Besser hätte es nicht laufen können. Das Geld in den Taschen, haben wir uns von den beiden auf der Queensstreet, Aucklands Einkaufsstraße absetzen lassen.

Aber wie das so ist: wenn man unbedingt will- dann klappt es nicht. Wir haben auf unserer Shoppingtour nichts gekauft- dafür köstlich Sushi gegessen.

Die Sonne schien auch am Donnerstag und Dominik hatte einen Ausflug mit uns geplant. Eine kurze Wanderung sollte uns, mit einem etwas steileren Abstieg zu einer einsam gelegenen Höhle am Strand bringen. Die Landschaft war toll. 




Und der vielbewachsene Abhang den wir runterklettern wollten um zum Strand zu gelangen etwas unberechenbarer als gedacht. Wir waren gerade alle durch das obere Gestrüpp durch als der Weg etwas steiniger wurde. 


Ein falscher Schritt und Julian verlor den Halt. Ich konnte ihm nur noch hinterher rufen als er vor mir fast 3 Meter den Felsen runterkugelte- „Danke“ an den stacheligen Busch der ihn irgendwann zum Anhalten zwang. Der Fuß wurde dick und ein paar Schrammen zieren sein Bein. Er humpelt jetzt. Mehr ist Gott sei dank nicht passiert.
Die Höhle haben wir leider nicht gesehen- aber der Blick vom Aussichtspunkt auf das Meer war auch sehr schön.


Heute regnet es in Auckland. Ein guter Tag um weiterzureisen. Die Zeit ist unglaublich schnell vergangen und wir haben viel erlebt. Nach 6 Wochen Camperdarsein, westlichem Essen und wenig Leuten um uns herum freuen wir uns jetzt auf das bevorstehende Kontrastprogramm. Asia is calling.


Mona und Thomas: wir sehen uns morgen in Bangkok!





Mittwoch, 18. Januar 2012

Von Queenstown nach Kaikoura

Mit einem 4 Wheel Drive bleibt man nicht lange in der Stadt. Beim Fresh Choise Supermarkt haben wir unsere Essensvorräte wieder aufgestockt und sind mit unseren Südtiroler Freunden und unseren Pajeros Richtung Macetown aufgebrochen.


Die alte Goldgräberstadt liegt verlassen, ca. 16 km von Arrowtown (direkt neben Q-town) entfernt in den Bergen. Reisebüros bieten täglich „Off Road 4x4 Touren“ für 150 Dollar dorthin an. Wir wollten es auf eigene Faust erkunden- und in erster Linie mal schauen was unser Auto so kann.

Bei leichtem Regen sind wir auf der schlammigen Straße gestartet- er lief wie auf Schienen. Große Steine im Weg- klettern kann er auch. Unsere Karte zeigte uns 25 Flussdurchkreuzungen an. Die Flüsse sind nicht zu tief und wir von unserem Auto überzeugt.

In der Mitte des dritten Flusses wurde es etwas tiefer- und wir zu schnell- auf die kleine Insel in der Flussmitte konnten wir uns retten bevor der Motor ausging. Alles war nass. Schlecht.


Ein Blick unter die Motorhaube ließ vermuten, dass ein paar Minuten trocknen lassen unser Problem beheben sollten. Und so war es- nach 5 Minuten funktionierte die Zündung wieder. Die Strecke war ein Riesenspaß mit fantastischer Aussicht und für die restlichen 22 Durchquerungen waren unser Auto und wir ein gutes Team.



Der Weg ist das Ziel- Gott sei dank, denn Macetown war nicht sehenswert. Den kostenfreie DOC Campground direkt am steinigen Flussufer hatten wir –abgesehen von ein paar tausend Sandflies- für uns alleine. Als es bei Einbruch der Dunkelheit wieder anfing zu regnen legten wir uns mit dem Wunsch das der Regen nicht stärker wird ins Bett.
Gegen 5 Uhr Nachts hoerten wir die Tropfen immer noch aufs Autodach prasseln. Vor unserem geistigen Auge stiegen die Wasserpegel und die Sorge nicht mehr zurückzukommen wuchs. Im dunkeln loszufahren war allerdings auch keine Option.

Tom und Steffi schienen die gleichen Gedanken gehabt zu haben- als sie um 7 Uhr an unserem Auto wackelten als wäre es eine Kinderwiege brauchten wir keine fünf Minuten bis wir startklar hinterm Lenkrad saßen. Vom Vortag wussten wir, dass gute 90 Minuten Fahrt vor uns lagen. Es lief- Pajero ausgeruht- Fahrer souverän- aber dank dem Regen alles nass, hatten wir uns unser Frühstück in der Arrowtown Backery redlich verdient. Super Auto.

Da ein Blick in den Himmel keine große Hoffnung auf Sonne machte entschieden wir uns gegen Natur und für einen Tag in der Stadt. Auf einem zum Hostel zugehörigen Stellplatz konnten wir parken und Aufenthaltsräume, Küche und Bäder mitnutzen.

Nach einem Einkaufsbummel (Sommerschlussverkauf!) haben wir uns mit Tom und Steffi zur Weinprobe getroffen. Leichtes Prinzip: 80 geöffnete Weine, gezahlt wird am Ende. Während der Probe beschlossen wir das Ausgegebene Geld einfach später im Casino wieder reinzuholen. Nach ein paar Proberunden Black Jack in der Hostelküche saßen wir im besten Camperoutfit und Startkapital am Tisch. 15 Minuten später standen wir wieder vor der Tür. -100 Dollar.

Fazit des Tages. Regen in einer Stadt tut unserer Reisekasse nicht gut. Wir notieren: in mittelklassigen Casinos spielt man nicht.

Am Nachmittag des folgenden Tages hat es uns wieder in die Natur getrieben. In der Old Faithful Road haben wir in der Nähe von Twizel, neben einer Schaafherde und vor einem abgebrannten Hotel aus dem Jahre 1900 einen schönen Schlafplatz gefunden. Keine Geschäfte und statt Menschen waren unsere Nachbarn Schaafe- die schöne Kulisse haben wir genutzt um unser Auto verkaufsfördernd in Szene zu setzen. Wenn alles nach Plan läuft haben wir unseren Pajero noch vor unserer Abreise am 28.01. verkauft.
Bei Interesse:
http://auckland.gumtree.co.nz/c-ViewAd?AdId=346741435&Guid=134e8e87-24d0-a20b-2680-da11ffff011e



Das kleine Örtchen Twizel hat uns gut gefallen- die Landschaft in der es liegt noch viel mehr. Inmitten von Bergen liegen wunderschöne türkisfarbende Seen, im Hintergrund sieht man die schneebedeckten Gletscherspitzen. Einziger Nachteil: auf der Höhe von 500 bis 1000 Metern sinken die Temperaturen abends auf frostige 5 Grad. Guter Grund beim wild campen am Waldrand nochmal unsere bolivianische Alpaca-Wollkollektion aus dem Koffer zu holen.




Bis nach Christchurch hatten wir noch gute 250 km Fahrt vor uns. In der Stadt angekommen waren erwarteten uns die Folgen der Erdbeben. Der Stadtkern nahezu komplett abgesperrt, alle Geschäfte geschlossen und die Häuser von Stahlträgern gestützt. Alternativ wurde eine kleine Containerstadt aufgebaut. Aber auch hier, trotz einiger Läden und Cafés fehlen die bummelnden Menschen. Die Kirche, einst Wartzeichen der Stadt ist jetzt nur noch durch Absperrgitter aus der Ferne zu sehen. Die Stimmung war merkwürdig und wir haben nach einem Einkauf- und Tankstopp unsere Fahrt in die Hafenstadt Lyttelton fortgesetzt.
Direkt am Strand haben wir frischen Lachs gegessen und mit Blick auf eine kleine Bucht den Abend genossen. Praktisch: mit Einverständnis der Ortspolizei konnten wir auf dem Parkplatz am Strand auch übernachten.

Auf der benachbarten Halbinsel liegt Akaroa. Ein kleines nettes Örtchen in dem das Leben trotz der Erdbeben noch recht normal weiterzugehen scheint. Nicht weit entfernt, direkt am Strand haben wir, ein letztes Mal mit Tom und Steffi zusammen unser Nachtquartier aufgeschlagen. Bei Lammkeulen und Rindersteak haben wir unsere gemeinsamen Fischfang-Touren nochmal revue passieren lassen. Erfolgreich ist anderes. Auch beim Versuch am nächsten Morgen blieben die Plastikeimer leer. Falsche Köder, falsche Uhrzeit, falsche Strandseite. Die Tipps einer netten Neuseeländerin kamen zu spät.
Nachmittags gab es die selbstgesammelten Muscheln in Knoblauch- Chilli Sauce. Köstlich.
Nach 350 km und einem kurzen Zwischenstopp im wenig spannenden Kaikoura sind wir eben in Blenheim angekommen. Außer Weingüter und einer Bibliothek mit freiem Internet gibt es auch hier nicht viel zu sehen. Morgen Früh um 8 Uhr nehmen wir die Fähre und setzten wieder auf die Nordinsel über und hoffen auf gutes Wetter in Wellington.

Mittwoch, 11. Januar 2012

Von Wellington nach Queenstown

Der Weg nach Wellington war regnerisch und unser Nachtquartier ein Parkplatz direkt vor der Ablegestelle der Bluebridge Fähre. Wir haben den Abend wenig budgetfreundlich dafür aber kulinarisch herausragend in einem Italienischen Restaurant verbracht und die Besichtigung von Wellington auf die Rückfahrt verschoben.

Am nächsten Morgen konnten wir uns im Aufstehen bei Regen üben- um 7 Uhr war das Auto auf der Fähre geparkt- die Füße nass, Stimmung mäßig aber die zumindest die Zähne geputzt.

Wir sind „Schönwettercamper“. Das steht nach 2 Tagen Regen fest.

Auch auf der Südinsel erwartete uns in Picton eine graue Wolkendecke. Das Wasser das auf den Postkartenbildern so herrlich grün-blau zum baden einlädt gleicht an diesem Tag einem Schlammbad. Ohne einen nennenswerten Halt sind wir direkt nach Nelson durchgefahren.

Hier haben wir Bludi und Lilli getroffen die vor dem Regen aus dem Nationalpark geflohen sind. Als Bludi am nächsten Morgen mit einer Entzündung am Fuß aufwachte waren unsere gemeinsamen Silvesterpläne leider dahin. Die beiden feierten nach einem Besuch im Krankenhaus am Campingplatz ins neue Jahr hinein während wir mit Tom und Steffi in der ortsansässigen Brauerei ein schönes Plätzchen gefunden haben. Um 24 Uhr haben wir zu live Musik auf dem Straßenfest getanzt. Frohes neues Jahr euch allen!

Neues Jahr, neues (Wetter-) Glück. Am 01.01. schien die Sonne. Am Mittag haben wir uns mit Tom, Steffi und einem leichten Kater (Portwein auf Bier- das rat ich dir. NICHT.) auf den Weg nach Maharau, das letzte Örtchen vor dem Abel Tasman Nationalpark gemacht. Die mehrtägige Wanderung wollten wir uns sparen und dafür auf eigene Faust den Nationalpark erkunden.




Vom Meeresfront Campingplatz sind wir am nächsten Morgen losgewandert und haben in 8 Stunden zu Fuß die Naturschönheit des Parks genossen.



Leider sehr störend: Die auf der Südinsel weitverbreiteten Sandflies. Kleiner, leiser und hemmungsloser als Mücken setzen sie sich auf nackte Haut, saugen Blut und hinterlassen juckende Bisse. Obwohl wir wie angeraten viel Knoblauch essen, unsere haut versuchen feucht zu halten und in den aggressivsten Insektenschutz des Apothekensortiments investiert haben bleiben wir nicht verschont.

Am Tag darauf auf dem Wasserweg. Im Doppelkanu fahren bereits geübt haben wir uns die Seelöwenkolonie in Norden einer kleinen Insel angeschaut um danach an einem einsamen Strandabschnitt eine ausgedehnte Mittagspause zu machen. Der Rückenwind auf dem Heimweg kam uns gelegen. Weniger paddeln und mehr Zeit und Muße zum Angeln. Ohne Erfolg und diesmal auch ohne Geschenke von vorbeifahrenden Booten. Statt Fisch gab es am Abend Apfelpfannkuchen.





Unser Nachtquartier haben wir am Hafen von Motueka aufgeschlagen. Mit der Genehmigung eines Bootsbesitzers und dem Versprechen keinen Müll zu hinterlassen haben wir uns vor seinen Steg gestellt. Zum Frühstück haben wir dann Bludi und Lilly am Strand getroffen um gemeinsam zum Farewell Spit, Golden Bay zu fahren. Der Fuß hat sich wieder ein bisschen erholt und zumindest das Autofahren funktioniert wieder.


In Collingwood, einem 250 Seelen Örtchen haben wir unseren Abend im „Mussel Inn“ verbracht. Die Bar ist eine Institution in der Gegend. Gutes Essen, leckeren Cidre und live Musik. Schlafen durften wir auf dem Parkplatz- so war der Weg nach Hause nicht weit.


Den Verlust meiner Brille bemerkten wir genau auf diesem Parkplatz. Ein guter Grund unser Auto einmal komplett auszuräumen. Sie blieb verschwunden. Ich erinnerte mich daran, sie morgens nach dem Aufstehen aufs Autodach gelegt zu haben. Müßig zu erwähnen, dass sie hier, nach 2 Stunden Fahrt nicht mehr lag. Auf dem Rückweg wollten wir noch mal den Hafen abfahren um zu suchen.

Die bisher schönste Gegend- neben dem Abel Tasman Nationalpark-, erwartete uns am Farewell Spit. Bei Ebbe sind wir am breiten Strand entlang gewandert bis wir kurz vor dem eigentlichen Spit auf eine Düne klettern konnten. Rechts und links das Meer schien wie verschwunden- im Sandsturm haben wir uns gefühlt wie in der Wüste. Fantastisch schön.




Kurz vor Takanaka haben wir auf dem Rückweg einen klaren, Fluss überquert. Versandet von der „Wüstenwanderung“ haben wir die Schwimmmöglichkeit genutzt und festestellt, dass Campen hier nicht verboten ist. Am schönsten Spot (erste Flussreihe) haben wir direkt am Wasser unseren Pajero geparkt- Bludi und Lilli sind weiter gefahren. Wo es schön ist soll man bleiben. Nette Nachbarn, leckere, selbstgemachte Frikadellen und ein morgendliches Bad im Fluss.



Der kommende Tag stand unter einem guten Stern. Im Örtchen haben wir frisches deutsches Brot gekauft (das neuseeländische Brot hat gewöhnlich eine holländisch-weiche Konsistenz), einen schönen Marktbummel gemacht und zu guter letzt meine verloren gewähnte Brille auf einem Holztischchen am Hafen in Motuekta wiedergefunden. Die Freude war groß.

Auf einem DOC (Department of Conservation) Campingplatz im „Upper Buller George“ sind wir am Abend per Zufall wieder auf Tom und Steffi getroffen.


Der Ausflug am nächsten Tag zu einer nahegelegenen Seelöwenkolonie war weniger spannend- der angrenzende Stand dafür umso schöner. Hier in der Nähe wollten wir eine Übernachtungsmöglichkeit finden.



Wie das Schicksal es so will hat uns eine spontane Pinkelpause zu unserem Nachtquartier geführt. Der „little beach“ liegt auf der Beach Road in der Nähe von Charleston. Mit einer Feuerstelle, Stein- und Sandstrand und ohne Campingsverbotschild genau das was wir gesucht haben. Lange blieben wir allerdings nicht allein. Ein Spanier den wir am Vortag auf dem DOC Campingplatz kennengelernt hatten lenkte sein Fahrrad mit auf der Südinsel unterwegs ist auch zielstrebig zu „unserem Strand“ und baute ein Zelt auf.


Zwei Männer „aus der Nachbarschaft“ gesellten sich am frühen Abend auch zu uns. Dean, einer der beiden, hatte am nächsten Tag Geburtstag und wollte ein Feuerchen machen. Wir tranken, kochten und machten ein riesen Feuer zusammen. Ein weiterer Kumpel von ihm kam mit seinem Sohn vorbei. Es war ein lustiger Abend und die Zeit verging im Flug. Zu seinem Geburtstag konnten wir um Mitternacht eine von Silvester übrig gebliebene Flasche Sekt überreichen.


Bei der Nachtwanderung am Strand sahen wir leider nicht groß angekündigten Pinguine - dafür gab es reichlich Bier und Woodie (Whisky Cola aus Dosen)., Liebeserklärungen an unser Auto und skurile Geschichten von merkwürdigen Kiwis.

(Nach diesem Abend steht fest: unser Auto übt auf Männer eine ganz besondere Anziehung aus- klar, dass Julian die ein oder andere Runde am Strand gedreht hat- jeder der wollte durfte mal mitfahren- und das Auto in Sichtweite vom Feuer auf dem Strand geparkt wurde.)


Als die Sonne wieder aufging konnten wir kaum glauben, dass die Nacht schon vorbei war- und wir immer noch wach.

Zum Frühstück gab es ein Bad im kalten Meer, Stockwurst, Eier und Dosenbier. Am Nachmittag konnten wir uns losreißen und sind weiter bis Greymouth gefahren. Unsere Körper verlangten nach Fastfood und einer Mütze Schlaf. Mc Donalds und eine ruhige Seitenstraße am Meer kamen uns da sehr gelegen.

Nach 13 Stunden Schlaf und einer Dusche im öffentlichen Schwimmbad von Hokitika fühlten wir uns wie neu geboren.

Unser nächstes Ziel waren der Franz Josef und der Fox Gletscher. Hier sind wir heute, bei Nieselregen angekommen. Leider sind die Berge so Wolken verhangen, dass wir die Schönheit der Landschaft nur erahnen können. Wir bleiben bis morgen und hoffen auf Besserung. Den Neuseeländischen Sommer hätten wir uns etwas sonniger gewünscht.



Nach einer Nacht -mit zu vielen Sandflies - am Lake Wanaka sind wir in Queenstown angekommen. Die Stadt ist mit 10.000 Einwohnern ungewohnt geschäftig. (Auf 4 Millionen Einwohner in Neuseeland kommen 40 Millionen Schaafe- ich könnt euch denken wovon wir auf unseren Wegen mehr sehen…)
Uns gefällt die Abwechslung und verbringen den Tag unter Menschen bevor wir morgen weiter Richtung Te Anau fahren.