Samstag, 24. März 2012

Von Koh Phi Phi über Ko Lanta nach Bangkok

Die 9:30 Uhr Fähre von Phuket nach Koh Phi Phi war schon gut gefüllt als wir an Board gingen- an einen Platz an Deck war nicht mehr zu denken und wir ließen uns im klimatisierten Innenraum 2 Stunden von Mr. Bean Folgen belustigen.

Auf Koh Phi Phi angekommen wurden wir von den an Land strömenden Touristenmassen mitgetrieben um am „Eingang“ 20 Baht Inseleintritt zu bezahlen. Für die Sauberkeit der Strände. Auf dem langen Bootsteg boten Wassertaxifahrer ihre überteuerten Dienste an und warben mit Strandbildern für abgelegene Buchten. Wir entschieden uns dafür uns erst einmal das vor uns liegende Hafenörtchen anzuschauen. Fehler. Laute Musik, überdrehte Marktstandbesitzer, verkaufswütige Hotelanbieter, enge Gassen und zu viele Menschen an einem Ort.




Wenig angetan buchten wir bei einem der vielen Hotelstände ein Zimmer und ließen uns ins 10 Minuten Fußweg entfernet Garden View Hotel bringen. Was ein Reinfall. Das Zimmer war weder von einem Garten umgeben noch hatte es ein Fenster das einen Ausblick gewähren könnte. Den erhofften Strandbungalow hatten wir für Koh Phi phi schon abgeschrieben- ein muffiger Kellerraum war allerdings nicht im entfernten eine Option. Wir gaben den Schlüssel sofort wieder zurück- checkten wieder aus und holten uns das Geld am Verkaufstand zurück.

Beim zweiten Versuch entdeckten wir kleine Bambushütten in Strandnähe. Obwohl diese weder richtige Wände hatten noch wir darin aufrecht stehen konnten checkten wir ein- für eine Nacht sollte es reichen.
Heute wollten wir nur noch an den Strand- schwimmen gehen, entspannen und was gutes Essen.
Bräunliches, schmutziges Meereswasser, hunderte von aneinandergereihten Sonnenschirmen, krebsrote, betrunkene Russen soweit das Auge reicht und aufgewärmte Fertigpizza zu horenden Preisen erwarteten uns am angepriesenen Hauptstrand. Nach 5 Minuten brachen wir unseren Entspannungsversuch ab und beschlossen die Insel umgehend zu verlassen.

Ein zweites Mal innerhalb von 2 Stunden checkten wir aus- verlangten unser Geld zurück und gingen dann auf direktem Wege zum Ablegesteg. Eine halbe Stunde später saßen wir auf einem Boot das uns auf die Nachbarinsel Koh Lanta bringen sollte.

Ein Sonnenplatz an Deck und ein Langnese Mann der uns mit Schokoeis versorgte- schon die Inselanfahrt hatte diesmal mehr Urlaubspotential.

Während der guten Stunde Bootsfahrt berichten uns unsere Sitznachbarn von schlechtem Service, lauten Parynächten, wenig schmackhaften europäischen Restaurants während ihren 3 Tagen auf Koh Phi Phi. Koh Lanta sollte es jetzt richten.

Über die 10 Baht „Inseleintritt“ (schon mal 50% günstiger als die Nachbarinsel) sahen wir hinweg und checkten mit einer Truppe Schweden in eine Bungalowanlage in erster Meereslinie am Klong Kong Beach ein- freistehendes Häuschen, sauber, netter Pool. Beim abendlichen Thai Curry essen waren wir uns sicher das die (Flucht-) Entscheidung richtig war.

Der Strand vor unserer Haustür war lang und die wenigen Touristen verteilten sich gut- die ersten 3 Tage vergingen wie im Flug. Bei einem Strandspaziergang entdeckten wir dann die von einem Holländer geführten nagelneuen Isara Lanta Bungalows und wechselten spontan unser Quartier.










Mit unserem gemieteten Roller waren wir mobil. Praktisch für unsere Schnorchelausflüge, Marktbesuche und den Besuch von guten Restaurants und netten (happy) Bars. 

Wahlweise lies es sicher aber auch auf unseren Bambusliegen unter der Palme, einem Buch und einem kalten Getränk bis zum Sonnenuntergang gut am Strand aushalten.





Vollautomatische Tankstelle




Elefanten beim Baden getroffen








Wir blieben solange wie möglich und kürzten unseren geplanten (Shopping-) Aufenthalt in Bangkok auf 2 Tage. Am Mittwoch duldete unsere Zeitplanung keinen Aufschub mehr – wir kauften Fährtickets und buchten einen Nachtbus der uns in 9 stunden Fahrt von Krabi nach Bangkok bringen sollte.


Donnerstags morgens um halb 6 stiegen wir übernächtigt am Busbahnhof Mo Chit aus. Teueren Touristentaxi Fahrern lächelten wir nur müde zu und warteten - wie es unser Budget verlangt - auf den nächsten Linienbus der uns nach 55 Minuten Fahrt in die nähe unseres Hostels aussteigen ließ.

Um 8 Uhr öffnete das Cozy Bangkok Place Hostel seine Türen und wir konnten unser schönes Loftzimmer im dritten Stock beziehen. (Eindeutig das schöneste und sauberste Hostel das wir bisher in Bangkok bewohnt haben!)

Der nachmittägliche Einkauf im Terminal 21 war erfolgreich und das Einkaufszentrum sehenswert. Die einzelnen Etagen sind Weltstädten nachempfunden und entsprechend gestaltet. In London waren die Klamotten schön- in Tokyo leider meist zu klein. Der Schmuck in Paris war schön anzusehen- in Los Angeles haben wir guten Kaffee getrunken.

Am nächsten Tag haben wir unsere großen Koffer bei Erins Eltern abgeholt- umgepackt und aussortiert. Verrückt, was sich in den 6 Monaten so alles angesammelt hat. Ein Hoch auf (kitschige?) Souvenirs! Die "Städte- Magnetensammlung" wird sich an unserem neuen Kühlschrank sicherlich gut machen. 

Bei 41 Grad an unserem letzten Tag reichte uns ein Marktbesuch und wir beschlossen den Rest des Tages in klimatisierten Räumlichkeiten zu verbringen.

In 2 Stunden geht unser Flug nach Singapur. Die Stadt werden wir uns 2 Tage anschauen bevor wir nach einem 4 tägigen Stopp in Dubai wieder in Düsseldorf landen. Unsere letzte Reisewoche ist angebrochen.
Wir können es noch nicht ganz glauben und genießen jede "Reiseminute" die uns noch bleibt.
  

Sonntag, 11. März 2012

Von Luang Prabang nach Phuket

Die Bewohner von Luang Prabang stehen morgens früh auf. Um den Sonnenaufgang zu begrüßen ziehen Mönche von allen Tempeln der Stadt in einer Zeremonie durch die Staßen Sie laufen barfuss in ihren Kutten und tragen einen Behälter in dem Sie die Spenden (Reis, Blütenblätter und Münzgeld) der am Straßenrand wartenden Gläubigen Buddhisten (oder Touristen) sammeln.

Wir haben unseren Wecker also auf 5:30 Uhr gestellt um uns das Sonnenaufgangsritual mit anzusehen. Etwas abseits stehend waren wir überrascht wie viele Mönche und „Luang Prabanger“ in der Innenstadt unterwegs sind. Nach einigen Minuten waren die Spendenbehälter der Mönche gut gefüllt und wir haben beobachtet wie sie das Reis-Blüten-Münzen-Gemisch an bettelnde Kinder weitergegeben haben. 





Nachmittags sind wir zu Wasserfällen in der Umgebung gefahren. Nachdem wir uns den Bärenpark angeschaut haben waren die eiskalten Wasserfälle genau die Erfrischung die wir brauchten.




 Über eine Bambusbrücke gelangt man in die „verbotene Stadt“- so wird die andere Seite von Luang Prabang genannt. Touristen zahlen hier eine Brückennutzungs- und Instandhaltungsgebühr von 5.000 Kip (ca.50 Cent) für Einheimische ist die Brückenüberquerung kostenfrei. Wackelige Angelegenheit mit kleinen Löchern- Reparaturen sind hier dringend nötig. Der Euro war gut investiert. Wirklich sehenswert war die "schäl Sick" allerdings nicht. Die Straßen schienen wie ausgestorben und unser Spaziergang endete schnell in einem schönen Café mit Blick auf den Mekong. Beobachtung des Tages: Motorrollerfahrern ist der Sonnenschutz wichtiger als der Kopfschutz!





Nach 5 Tagen in Luang Prabang haben wir uns in den Bus nach Vang Vieng gesetzt. Für die Strecke von 260km hat der Bus knappe sieben Stunden gebraucht. Die Straßen winden sich Berg auf und Berg ab- auf kurze geteerte Stücke folgen lange Strecken auf schwer befahrbarer Schotterpiste.
Gut für uns: der Bus war nicht ausgebucht und wir hatten wenigstens viel Platz für unsere Beine.


Die Landschaft durch die wir fuhren ist wunderschön grün und unverbaut. Hier lässt sich erkennen wie wenig entwickelt und unberührt Laos ist. Schon vorher wurde uns erklärt, dass zu dieser Jahreszeit große Waldstücke abgebrannt werden um sie als Acker- und Bauland zu nutzen. Der dadurch entstehende Qualm und die Dunstglocke die sich über die Landzüge legt sind grau und bedrückend. Wir vermissen bei 35 Grand ein wenig den blauen Himmel.





Unser Ziel Vang Vieng entpuppte sich als sehr staubiges kleines Örtchen. Drei geteerte Straßen bilden in Mitten einer schönen Natur die vor einigen Jahren entstandene Partymeile. Auf diesen beiden Straßen reihen sich Bar an Bar- Hier kann man Beerlao trinken, Sandwiches essen und unter Dauerbeschallung sämtliche Staffeln von Friends und Family Guy gucken. Der Charme eines laotischen Örtchens ist hier durch den Partytourismus schon verloren gegangen- Schade.


Unser erster Ausflug führte uns dann auch erst einmal aus Vang Vieng hinaus. Wir haben uns Fahrräder ausgeliehen und uns auf den Weg zu den 7km entfernten Tham Phu Kham Cave gemacht. Fritz, ein 63 jähriger Alleinreisender aus Österreich hatte sich schon beim Frühstück zu uns gesellt und auch von unserem Tagesprogramm war er begeistert. Wir waren nicht ganz so angetan- fuhren aber zu dritt los. Die Fahrräder waren wenig geeignet für die Straßenverhältnisse- wir haben ja Zeit!




Wir fuhren durch die Nachbardörfer, begegneten dem ein oder anderen interessanten Gefährt, gerieten in Rinderherden und beobachteten, dass auch in Laos kleine Jungs für große Baggern zu begeistern sind. Der entgegenkommende Eismann kam nach der Hälfte der Strecke wie gerufen!



Julian fragt nach dem Weg




Vor der Tham Phu Kham Höhle liegt die blaue Lagune. Vollkommen verstaubt und geschwitzt sind wir schwimmen gegangen. Die 5 Minuten Aufstieg zur Höhle waren danach schnell gemacht- sie ist riesig und im vorderen Bereich angenehm hell. Die Erkundung der dunklen, engen Höhlengänge haben wir uns gespart und sind lieber wieder schwimmen gegangen.






Nach einem späten Frühstück am nächsten Tag trafen wir Patty und Hans, ein holländisches Pärchen das wir in Thailand kennengelernt haben. Sie hatten noch drei andere Freunde dabei und wir zogen zu siebt los. Wir wollen uns die Hauptattraktion von Vang Vieng – das „Tubing“- mal anschauen. Von einem Tuk Tuk lässt man sich zum Anfangspunkt fahren um sich dann auf großen Gummireifen von der Strömung den Fluss beliebig weit runter treiben lassen. Am Flussufer liegen Bars bei denen man zwischendurch für ein kaltes Getränk anhalten kann.

Da wir erzählt bekommen haben, dass das „tuben“ in der Sommerzeit über 4 Stunden dauert und der niedrige Wasserstand häufiges paddeln bedeutet haben wir und dazu entschieden die Bars erstmal ohne Gummireifen zu testen. Das angemessene bunte „in the tubing- Outfit“ (wir wissen das es nicht grammatikalisch korrekt ist) haben wir uns trotzdem schon mal zugelegt. Keine Party ohne die richtige Kleidung.

Die Bars waren am Montagnachmittag sehr gut besucht- die Musik war gut und die Stimmung stieg nach jeder Runde Laobeer Ping-Pong.
Zur nächsten Bar auf der gegenüberliegenden Flussseite haben wir den direkten Weg gewählt- Brücken sind bei 35 Grad Außentemperatur einfach überflüssig.
Tanzen, Turmspringen und Wasserschaukeln- einen Gummireifen haben wir nicht vermisst.







In Bar 3 sind wir hängen geblieben- das Programm für den kommenden Tag stand somit fest. Wir starten in Bar 3 und gucken mal wie weit wir kommen. Zwei Stationen später kamen wir an Reifen und konnten das „tuben“ auch mal ausprobieren. Ein Spaß!
Abends wärmten wir uns am Feuer. Endstation: Bar 6.








Der Besuch in der "Bucket Bar" am Abend war keine gute Idee- Julians reagierte allergisch auf das Gemisch aus Plastikeimern. Mit einem roten, fleckigen Gesicht sind wir auf Wasser und Sandwiches umgestiegen.

Über Nacht hat sein Gesicht wieder die normale Farbe angenommen und der Mittagsbus hat uns ins 160km und 4 Busstunden entfernte Vientiane gefahren.
Auch auf dem Weg in die Hauptstadt waren die Straßen nicht besser als bei unserer letzten Busfahrt und die Minuten zogen sich.

Überraschung allerdings als wir in Vientiane ausstiegen- in einem Café an der Bushaltestelle saßen Marie und Pascal aus Kanada- unsere Wanderkollegen aus Chiang Mai. Unser Wiedersehen haben wir mit einem tollen französischen Restaurant gefeiert.
Vientiane ist groß- aber für die Hauptstadt-und asiatische Verhältnisse sehr ruhig. Alles scheint in Zeitlupe abzulaufen. Wir können das verstehen: auf den Straßen ist es warm wie in einem Backofen und der Staub scheint überall zu sein. Lange Spaziergänge fallen uns schwer- deshalb entscheiden wir uns für einen Besuch im Museum.


In den Jahren 1964- 1973 war Laos das an der Einwohnerzahl gemessen meist bombadierte Land der Welt. Noch heute liegen- schwerpunktmäßig im Nordosten und Südwesten des Landes noch über 80 Millionen UXO-unexploded objects- (Bombies) im Boden.

Im COPE Center wird Menschen geholfen, die Opfer dieser Kriegsfolgen geworden sind und durch Explosionen der Sprengkörper körperliche Schäden davon getragen haben. Sehr prägende und bewegende Bilder bleiben hier sicherlich immer in unseren Köpfen hängen. Wir wissen jetzt auch wo Hilfe (auch finanzieller Art) immer gebraucht wird- und ankommt.





Über „die Brücke der Freundschaft“ sind wir am frühen Abend nach Thailand gefahren. Im Osten liegt Udon Thani – der Ort selber hat außer ein wenig niveauvolles Rotlicht Milleu und einen Flughafen nicht viel zu bieten.
Gut, dass wir nur eine Nacht bleiben mussten und am nächsten Tag unser Flug nach Phuket ging.
Auch hier wollten wir nicht länger verweilen. Für den nächsten Morgen haben wir uns ein Fährticket auf die Insel gekauft.



Die kommenden zehn Tage wollen wir auf dem entspannten Inselchen Koh Lanta verbringen. Das Meer genießen und noch etwas Sonne tanken. Der Countdown läuft…