Sonntag, 30. Oktober 2011

Santiago/ Valparaíso/ Quintero

3 Tage Großstadtluft in Santiago hat uns um einige Dinge reicher gemacht: wir haben ein UNO erstanden und damit unsere Spielesammlung verdoppelt, haben Italianos (Hotdogs mit Avocado, Tomaten und Mayonaise) in unseren Speiseplan aufgenommen- wahlweise auch mit dünn geschnitten Fleischstreifen in der Sandwichvariante-, einen bunten Schaal mit Blumenmuster und das Wissen, dass das Trikot der chilenischen Nationalmannschaft bei Belsport im Angebot ist. 

Der Aussichtspunkt Cerro San Cristóbal, liegt auf dem gleichen Hügel wie der Stadt-Zoo. Mit der Drahtseilbahn wird man direkt zur Plattform gebracht, die letzte kleine Etappe zur Kirche und der Statur des heiligen Christóbal sind wir gelaufen. Im Barrio Bellavista haben wir einen kleinen Markt in einem Innenhof entdeckt, durch die Szeneviertel Barrio Lastarria und Bellas Artes lässt es sich sehr gut bummeln-. Auf dem Mercado Central sind wir frischen Fisch essen gegangen- die Zeit verging wie im Flug. Einziger Wehmutstropfen: 5 Belsport- Geschäfte, kein runtergesetzes Fußballtrikot mehr in Größe L zu finden.



Ein beliebtes Reiseziel der Santiagoer ist Valparaiso. Trotz der nahezu gleich hohen Einwohnerzahl von 5 Millionen Menschen wird das 1,5 Stunden entfernte „Valpo“ gerne als Wochenendziel angefahren. Die Busse fahren von Santiago aus alle 20 Minuten und kosten keine 3 Euro. Ärgerlich war es trotzdem, dass wir wegen unserer neuen Vorliebe für Italianos an Straßenständen unseren Bus um 14 Uhr verpasst haben. Die Misere war schnell geklärt und unsere Ticktes kostenfrei umgeschrieben- und gesättigt waren wir auch. Wunderbar.

Unsere Ankunft in Valparaíso war ernüchternd. Gute 10 Grad kälter und windig, das Meer war zu sehen, der erwartete Strand war „nur“ ein Hafen- das Hostel Verde Limon, am Ende eines Hanges gelegen. Sehr hoch und offen gebaut, Benutzung der Heizung nur auf eigene Kosten- aber sauber.





Die Stadt zeigte sich an Tag drei von seiner misteriös schönen Seite- die Sonne schien und die alten knallbunten Häuser die ohne jegliche Ordnung auf unterschiedlichen Höhen in die Hänge gebaut wurden stellten für jeden Kartenleser eine Herausforderung während des Spaziergang dar. Die Straßenabschnitte und unterschiedlichen Höhenabschnitte sind mit kleinen Aufzügen miteinander verbunden. „Valpo“ ist eine Stadt für Künstler. Hauswände und Mauern sind mit Bildern und Grafitti verziert. Die Treppen, Böden und Plätze mit tollen Mosaiken. Auf den tollen bunten Plätzen sitzen Tag und Nacht Musiker die schöne Musik machen- vor unserem Hostel auch gerne die, die es noch lernen möchten- aber Spaß an der Sache haben.


Im Restaurant "Casino Social J. Cruz" haben wir auch ein Bild von uns hinterlassen.

Die Kreativität steckt an. In der benachbarten Kunstschule Bilingue habe ich (Sarah) mich für einen Mosaikkurs angemeldet. Wegen guten Wetters und geringer Teilnehmerzahl- ich hatte Einzelunterricht- wurde die Lehrstunde in den Garten der Kunstschulinhaberin verlegt. 5 Stunden später war das Werk vollbracht und wir nehmen ein Mosaik-Badezimmerschild für unsere neue Wohnung als Andenken mit. Auch für weniger kunstbegeisterte, große Männer hat Valpo was zu bieten: eine Belsport Filiale. Andenken Nummer zwei ist ein günstig erworbenes Chile-Fußballtrikot.

Über hostelbookers haben wir ein phänomenal bewertetes Hostel in Quintero gefunden. Nach 1,5 Stunden Busfahrt kamen wir in einem wenig schönen aber sympathischen kleinen Städtchen an. Noch ca. 7 Minuten Taxifahrt bzw. 30 Minuten Fußmarsch vom Stadtkern entfernt liegt Ritoque Beach. An der ruhigen Bucht sind vereinzelt privat genutzte Häuser in den Hang gebaut. Das Strandrestaurant mit Hollandflair ist nur am Wochenende geöffnet. Genau dann wenn der Empanada-Stand aufgebaut wird und für die nötige Konkurrenz sorgt. (Spezialität der "Köchin": Empanadas fritas con queso y camaron- frittierte Teigtaschen gefüllt mit Käse und Schrimps!)




Hostel Ritoque Raices, bestehend aus 3 versetzt stehenden Holzhäusern, wird seit drei Jahren von Angi, einer Deutschen betrieben. Die Zimmer sind sauber und die Stimmung unglaublich entspannt. Wir kamen rein und haben uns wohlgefühlt. „Es gibt keine festen Frühstückszeiten,- der Tisch draußen bleibt solange gedeckt bis der letzte aufgestanden ist“. In Gedanken haben wir den Wecker sofort ausgeschaltet und noch beim Check In unsere Buchung von einer Nacht auf drei verlängert. Prima. Der Meerblick beim Frühstück, die gemütlichen Abende am Lagerfeuer mit den anderen Hostelbewohnern, Wein und Pisco, Sonne und Strand. Die Tage vergingen wie im Flug. So schnell, dass wir die Weiterreise nicht mehr auf dem Schirm hatten.





Ein Feiertag bedeutet auch in Chile ein verlängertes Wochenende. Die Busse waren, genau wie unser Hostel ab Donnerstag ausgebucht. Vor Samstag kein Weiterkommen Richtung Norden. Spontan konnten wir in der benachbarten Surfschule mit integriertem Fischrestaurant für die nächsten 2 Nächte unterkommen. Kleine Holzhütte, erste Meereslinie, wir beide die einzigen Gäste und das Frühstück weiterhin im Hostel. Es hätte für uns kaum besser kommen können. Unser morgendliches Schwimmen im Meer ließ allerdings einen Wunsch aufkommen: Mittelmeertemperaturen für den Pazifik!



Nach 6 Stunden Busfahrt sind wir Sonntagmorgen um 5 Uhr am Busbahnhof von La Serena im Norte chico angekommen. Leider ohne vorher getätigte Hostelbuchung. Fehler an einem verlängerten Wochenende. Nach einer Stunde Suche in der Dunkelheit hatten wir Erfolg. Um 6:10 Uhr verabschiedete die Gastwirtin einer kleinen Pension gerade ihre argentinischen Gäste. Wir erklärten ihr unsere Misere- sie winkte uns hinein- gab uns Kaffee und richtete das Zimmer schnell her, sodass wir bis die Putzperle für die Feinarbeit um 9 Uhr kam schon mal eine Mütze Schlaf bekommen haben. Guter Start in La Serena.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Uspallata

Das Hostel Internacional Uspallta, inmitten der Anden war die letzten 5 Tage unsere Adresse.


Uspallata ist ein 3000 Seelendorf in der Provinz Mendoza an der Grenze zu Chile. Besondere, gerne erzählte Geschichte: hier wurde der Film „sieben Jahre in Tibet“ mit Brad Pitt gedreht. So sieht also das zentralasiatische Hochland aus.

Mit ca. 6 Grad war unser erster Morgen zwar ungewöhnlich kalt, bei strahlendem Sonnenschein und dem Blick in eine Atemberaubende Landschaft aber herrlich. Ein Spaziergang ins 7 km entfernte Uspallata, Mittagessen und der Einkauf im Dorfsupermarkt (Öffnungszeiten 9-13 Uhr und 17:30- 20 Uhr) waren am Freitag tagesfüllend. (Und Simon- diesmal keine DauMenjacken gesichtet und auch wir haben auf den Gebrauch von DauNenjacken verzichtet J )

„Horsebackride and Trekking“ sind in den Anden „highly recommended“. Gute 10 Grad wärmer als am Vortag, sonnig, ein netter spanisch sprachiger Guide, 3 Pferde und wir. Auf den ersten 500 Metern haben wir unsere Pferde kennengelernt. Julian auf Secco, 12 Jahre, eher gechillt aber fit. Sarah auf Tanno, 20 Jahre, schnellstes Pferd der Truppe und seit langer Zeit dabei. Antreiben, schnalzen, abbremsen, anreiten. Lief sehr gut dafür, dass sich unsere Reiterfahrungen auf Bauernhofurlaube und Ritterfestspiele auf Burg Satzvey beschränkten. Wir durften ins Gelände.






Nach 3 Stunden waren wir auf knapp 1800 Metern angekommen. Die Pferde haben angebunden und mit einem der Begleithunde zurückgelassen. Der Guide hatte den Plan: wir sollten unser Mittagessen auf 3100 Metern einnehmen. Der Weg war beschwerlicher als gehofft und die Luft wurde merklich dünner je höher wir kamen- in der unglaublichen Berglandschaft haben wir uns wie kleine Ameisen gefühlt.


Das Gipfelkreuz im Rücken- eine fantastische Aussicht auf die schneebedeckten Anden und köstliche Sandwiches- der Aufstieg hat sich gelohnt- „runter kommt man immer“. Stimmt. Nach einem 2 Stunden Wanderung haben wir unsere Pferde wieder gesattelt. Auf unserem Rückweg haben wir eine seit den 50er Jahren stillgelegte Mine besichtigt. Viel besser als die Mine selber war aber der damit verbundene „Tee-Stop“.

Landestypisch gab es Mate, einen grünen, sehr herben Tee. Der Tee wird in einem Becher frisch aufgegossen, durch den eisernen Trinkhalm wird die Mate dann reihum getrunken. Wir würden vom Ritual her als eine Mischung zwischen Kaffeetrinken gehen und rauchen bezeichnen. Von unserem Guide haben wir gelernt, dass der Matebrauch in den verschiedenen Regionen des Landes (und Südamerikas) unterschiedlich gepflegt wird. Im Großraum von Córdoba wird Mate ungesüßt und den ganzen Tag über getrunken. Der Matebecher in der Hand ist und eine Thermosflasche in der Tasche ist hier ein „must have“. Im Raum Mendoza wird die Mate stark gesüßt, dafür nur zum Frühstück und Abends zwischen 18 und 20 Uhr getrunken.


 Der Tag war herrlich. Wir hatten eine Menge Spaß und auch am nächsten Tag noch etwas davon- 6 Stunden auf dem Rücken eines Pferdes… Sonntag war Ruhetag.

Die Inkabrücke war 1,5 Stunden Busfahrt entfernt. Sagenumwogen und groß angepriesen. Wir waren da und haben ein Foto gemacht.


Mit einem Minibus sind wir gestern 6 Stunden nach Santiago de Chile gefahren. Unsere reservierten Sitzplätze 1 und 2 waren direkt neben dem Fahrer. Beste Sicht auf die lange, kurvenreiche Straße quer durch die Anden. An der Grenze wurde seeehr korrekt gearbeitet- das bereitete uns einen Aufenthalt von 2 Stunden. Alle Koffer wurden ausgeladen. Aus Argentinien ausreisen- Stempel holen. In Chile einreisen- 3 Dokumente ausfüllen- abstempeln lassen. Mit dem Handgepäck aufgereiht hinstellen und von Hunden beschnüffeln lassen. Gesamtes Gepäck durchleuchten lassen. Es fing an zu schneien.



Eine serpentinenartige Straße mit 31 Kurven führte uns nach Chile. Am frühen Abend haben wir ins Hostel Providencia eingecheckt. Das der nah gelegene Plaza Italia derzeit einer der Haupttreffpunkt für Demonstranten ist haben wir direkt bei unser Ankunft gemerkt. Ein großes Polizeiaufgebot sorgt allerdings dafür, dass das Stadtleben normal weiterläuft. Wir haben also bei 30 Grad einen ausgedehnten Stadtbummel gemacht- Santiago de Chile gefällt uns sehr gut!

Freitag, 14. Oktober 2011

Maipú

¿Que pasa con la trajeta de crédito en el caso de olvidarse en el cajero?
Was passiert mit der Kreditkarte wenn man diese im Bankautomaten stecken lässt?

Der Empfang des gegenüberliegenden Tribunal Federal wusste Rat und gab uns die Adresse der Banco Nacional. Am Sonntag stecken lassen, am Mittwoch vermisst und am Donnerstag bei der Hauptstelle der Bank wieder ausgehändigt bekommen. Da in Mendoza die vorhandenen Geldautomaten sehr hoch frequentiert sind werden diese in kurzen Abständen neu befüllt und von zurückgelassenen Karten befreit. Wir kennen uns jetzt etwas besser im argentinischen Bankensystem aus- mit dem Touristenbonus konnten wir das Ziehen der Wartemärkchen umgehen- und Julian D. ist wieder flüssig.

17 Grad Celsius (und Sonnenschein) sind für die Bewohner Mendozas ein Grund die Daumenjacke aus dem Schrank zu holen. Für uns genau das richtige Wetter für unsere Weintour. Der Linienbus 173 hat uns mit gefühlten 148 Stopps in das ca. 40 Minuten entfernte Maipú gebracht. Zeit genug für Beobachtungen: in Argentinien bestimmt der Busfahrer die Musik die der ganze Bus hört. Unser Fahrer stand auf Lateinamerikanische Rhythmen- laut. Die Tür bleibt immer offen falls jemand ein- oder aussteigen möchte. Mit dem Busfahrer darf zu jeder Zeit gesprochen werden- gerne auch die ganze Busfahrt hindurch. Einzige Ausnahme: er ist gerade mit dem Schreiben einer sms beschäftigt oder dreht auf und singt sein Lieblingslied mit.

Mr. Hugo vermietet rote Fahrräder in Maipù. An Männer Mountainbikes an Frauen Fahrräder mit Körpchen vorne. Im Mietpreis von 30 Argeninischen Pesos (5,20 Euro) ist ein Glas Rotwein vor- und eins nach der Weintour und eine Flasche Wasser enthalten. Fairer Deal.



Nach dem Hugo- Wein war unser erster Stopp war ein Weinmuseum indem die Geschichte der Weinherstellung in der Region Mendoza dargestellt ist. Nebenan, in der Oliven und Schokoladenfabrik gab es ein sehr gutes Tasting von herzhafen und süßen Dipps, Marmeladen und Likören. Favoriten: Olivenpaste mit Knoblauch bzw. Cheddar Käse, Schokolade mit getrockneten Früchten und Russian death: ein Gemisch aus Vodka, Gin, Rum und einem Minzlikör.

Die Viña di Tommasi liegt 10 km die Hauptstraße runter. Dort haben wir bei einer Tour durch die Weinreben gelernt, dass 70 Prozent des Staates Mendoza Würstenlandschaft ist. Die Weinreben werden mit Wasser aus geschmolzenem Schnee gewässert, das in Kanälen aufgefangen wird.



Familie Tommaso produziert seit 1896 Rot- und Weißwein in Maipú. Besonderheit: sie lagerten bis zu den 80er Jahren ihren Wein in großen, mit Bienenwachs imprägnierten Steintanks. Mittlerweile sind sie auf die Lagerung in Holzfässern umgestiegen. Drei der Rotweine aus ihrer Produktion haben wir am Ende der Tour getestet. Eine Flasche roten Malbec für die nächste Gelegenheit mitgenommen.

Am späten Nachmittag haben wir einen spontanen Halt bei einer zweiten Viña gemacht in der man die moderne Weinproduktion erklärt bekommt. Die Terasse mit Blick auf die Weinreben und Berge hat uns überzeugt. Der Duft aus der Küche auch. Köstliches Steak, Gemüse und Brot inkl. einer weiteren Weinprobe während der Wartezeit.



Die Fahrräder sind jetzt wieder bei Mr. Hugo und wir mittlerweile in Uspallata.
Am Abend haben wir in unserem Hostel in Mendoza ausgecheckt und sind mit dem Bus zwei Stunden weiter Richtung Chilenischer Grenze gefahren.
Das Hostel International, Uspallata liegt irgendwo im nirgendwo, ca. 7 km vor dem eigentlichen Örtchen. Bei unserer Ankunft war es finster. Heute Morgen haben wir festgestellt: es ist wunderschön. Wir bleiben.

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Mendoza

Die Nacht von Samstag auf Sonntag haben wir im „Cama- Schlafbereich“ des Nachtbusses verbracht. Um 7:45 Uhr am Busterminal von Mendoza bestand unser Sonntagsfrühstück aus einem Kaugummi und Wasser bevor wir uns auf den Weg zum „Hostel International“ machten.

Wie auch schon in Mina Clavero machte sich auch hier an der Hostelverfügbarkeit und den erhöhten Preisen der bevorstehende Nationalfeiertag bemerkbar. Beim Check In in ein 6er Dorm erfuhren wir, dass der eigentlich am Mittwoch, den 12.10. bevorstehende Feiertag auf Montag, den 10.10. vorverlegt wurde. Argentinier haben gerne lange Wochenenden und wenn die Feiertage ungünstig liegen wird kurzerhand umdisponiert. Auch mit den Weihnachtstagen soll hier jährlich, je nach Bedarf eine arbeitnehmerfreundliche lange Urlaubsvariante erarbeitet werden. Uns gefällt es: Feiertagsflexibilität auch für Deutschland!

Gestern haben wir an einer über unser Hostel organisierten Trekking und Rappel (Abseilen am Hang) Tour teilgenommen. Strahlender Sonnenschein, 25 Grad- um 9 Uhr wurden wir vom Bus abgeholt. Mit 16 Leuten waren wir eine nette, internationale Gruppe.

Nach einer knappen Stunde Fahrt hatten wir unser Ziel erreicht: einen Gebirgsabschnitt, Vorläufer der Anden. Die Landschaft ist steinig und trocken weshalb die Vegetation sich auf Kakteen und Dornensträucher beschränkt.





Mit unserer Kletterausstattung über der Schulter sind wir 1,5 Stunden auf einen Berg gewandert an dessen Rückseite wir uns dann in 3 Etappen (7m, 10m und 40m) abgeseilt haben. Dank unserem „Kletterführerschein der Kletterfabrik Ehrenfeld“ und unserem neuen, guten Schuhwerk waren wir bestens vorbereitet und hatten eine Menge Spaß.





Ein spätes Mittagessen (Sandwiches) und ein kaltes Bier wartete dann zur Belohnung in der Therme“ Cacheuta“ auf uns. In Steinbecken mit heißem Wasser in Mitten einer tollen Bergkulisse und netten Leuen um uns herum ging unser Tag zu Ende.



Heute haben wir uns die schöne Innenstadt von Mendoza mit all ihren kleinen Plätzchen und grünen Oasen angeschaut. Wenn wir gleich gekocht haben werden wir den Abend entspannt ausklingen lassen damit wir morgen fit für die Weintour sind!

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Mina Clavero

Nach zwei Tagen in Cordoba, der zweitgrößten Stadt Argentiniens hatten wir genug Stadtluft geschnuppert und alles gesehen was wir sehen wollten. Cordoba ist schön- aber für uns im Moment zu viel Stadt- wir wollen ein bisschen raus. Natur, Ruhe und gutes Wetter. Nicht nur wir- rechtzeitig zum verlängerten Wochenende (am 12. Oktober ist Nationalfeiertag) haben wir mit den Städtern aus Buenos Aires und Cordoba die Reise in Richung Mendoza angetreten. Da wir uns aber nicht schon wieder eine so lange Busfahrt antun wollten, sind wir erstmal in das 3 Stunden entfernte Mina Clavero gefahren. Ein kleines Örtchen das mitten in den Bergen zwischen Cordoba und San Luis liegt. 

Als wir gestern ankamen wurde der Ort gerade aus seinem Winterschlaf erweckt. Es wurde überall gestrichen, ausgebessert, die Straßen wurden neu gepflastert und viele Bars und Hotels machten gerade ihren Frühjahrsputz um für das bevorstehende Wochenende gerüstet zu sein.

Mina Clavero ist überschaubar. Bei zwei Hauptstraßen war es leicht das Hostel Anamundo zu finden was wir uns vorher schon im Reiseführer ausgesucht hatten. Ein nettes, kleines Hostel direkt am Fluss Mina Clavero. Es gibt einen kleinen Garten mit Grill (den wir auch 2 mal genutzt haben) und einer sehr bequemen Hängematte, die wir an unserem ersten Nachmittag nur zum einkaufen verlassen haben.


Entgegen der Wettervorhersage war heute ein schöner, sonniger Tag. Nach dem Frühstück sind wir ein bisschen durch die Gassen gelaufen und haben uns ein paar schöne Punkte am Flussufer angeschaut. Nachmittags haben wir uns Fahrräder ausgeliehen. Unser Ziel: La Toma, der Punkt an dem die zwei Flüsse des Örtchens sich treffen und in einem Becken zusammenfließen. Über trockene, sandige Wege, durch eine tolle bergige Landschaft waren wir gute 40 Minuten unterwegs. Bergauf. Uns blieb nichts anderes übrig als uns auf den Rückweg zu freuen.
Der Ausblick und das Bad im kalten, klaren Wasser entschädigte alles.






Picknick, schwimmen, Sonnenbad, traumhafte Landschaft, abends ein leckeres argentinisches Steak vom Grill - was sollen wir sagen: es geht uns mehr als gut. 

Montag, 3. Oktober 2011

Von Puerto Iguazú nach Córdoba

Sonntag Mittag sind wir bei bestem Wetter in Puerto Iguazú gestartet. Vor uns lagen laut Fahrplan 17 Stunden Busfahrt. Dank dem internationalen Studentenausweis haben wir 20% Rabatt auf unsere Fahrt im „Plus Ultra“ aushandeln können. Im Angebot mit inbegriffen: klimatisierter Bus, ausgestattet mit Liegesitzen, Abendessen, Frühstück und Filmprogramm während der Fahrt.


Als die ersten beiden Filmausstrahlungsversuche gegen 17 Uhr gescheitert waren bekamen wir Sandwiches, einen Muffin und ein Trinkpäckchen Mulitvitaminsaft gereicht. Soweit so gut. Der Wackelkontakt des DVD Players schien gegen 20 Uhr behoben. Als wir um kurz nach 22 Uhr noch kein Abendessen bekommen hatten schiefen wir ein. Zu voreilig. Um 23:40 Uhr war Essenszeit. In einer Raststätte irgendwo zwischen Iguazú und Córdoba haben wir unseren Mitternachtssnack, Reis, Gemüse und mit Käse überbackenes Fleisch zu uns genommen.
Bei gefühlten -10 Grad lies es sich trotz wahnsinnig viel Platz und bequemen Sitzen weniger gut schlafen. Der Busfahrer hatte nach unserer zweiten Klimaanlagen-Beschwerde Erbahmen und hat uns unten, im warmen Teil des Busses sitzen lassen. Die nächsten Stunden waren wesentlich entspannter- wir schliefen tief und lange. Gegen 11 Uhr gaben wir das Warten auf unser Frühstück auf. Mit 1,5 Stunden Verspätung später kamen wir bei Sonnenschein am Busbahnhof in Córdoba an. Wir kauften Kaffee, Pepsi und Minicroissantes um uns „kostenlos“ ins WIFI einloggen zu können. Fairer Deal.

Lonley Planet und Hostelwordld.com sei dank war schnell eine Top 3 unserer Anlaufstellen für einen Schlafplatz gefunden. Nummer zwei ist es geworden. Mitten im Zentrum von Cordobá haben wir in ein 8er Dorm im Palenque Hostel eingecheckt. Preiswert, sauber und familiär. Nach einer wohltuenden (aber auch dringend nötigen) Dusche sind wir zum Mercado de Norte, ganz in der Nähe gelaufen. Fleisch, Gemüse und Obst in Massen. Und Pizza. Pizza mit dem „typischen Geschmack des Marktes“. Ihr seht wofür wir uns entschieden haben.
(Obstsalat gab es dann zum Abendessen.)



Wir dringen immer weiter in Spanischsprachige Gefilde ein. Wir brauchen mehr Vokabeln. Córdoba ist eine Studentenstadt- es war ein leichtes für uns heute ein Wörterbuch zu erstehen. Dank dem Tag der deutschen Einheit gibt es diese Woche auch auf alle deutschen Bücher 20% Rabatt- ihr seht: wir haben einen Schnäppchen-Lauf!
Jetzt wussten wir auch dass wir nach „dados“ fragen müssen wenn wir Würfel kaufen wollen. Im nächsten Spielwarenladen das Erfolgserlebnis: Würfel und Würfelbecher. Ab heute können die wichtigen Entscheidungen ausgespielt werden.

Morgen werden wir uns das kulturelle Leben der Stadt anschauen und entscheiden wann wir weiter Richtung Mendoza fahren.