Die Bewohner von Luang Prabang stehen morgens früh auf. Um den Sonnenaufgang zu begrüßen ziehen Mönche von allen Tempeln der Stadt in einer Zeremonie durch die Staßen Sie laufen barfuss in ihren Kutten und tragen einen Behälter in dem Sie die Spenden (Reis, Blütenblätter und Münzgeld) der am Straßenrand wartenden Gläubigen Buddhisten (oder Touristen) sammeln.
Wir haben unseren Wecker also auf 5:30 Uhr gestellt um uns das Sonnenaufgangsritual mit anzusehen. Etwas abseits stehend waren wir überrascht wie viele Mönche und „Luang Prabanger“ in der Innenstadt unterwegs sind. Nach einigen Minuten waren die Spendenbehälter der Mönche gut gefüllt und wir haben beobachtet wie sie das Reis-Blüten-Münzen-Gemisch an bettelnde Kinder weitergegeben haben.
Nachmittags sind wir zu Wasserfällen in der Umgebung gefahren. Nachdem wir uns den Bärenpark angeschaut haben waren die eiskalten Wasserfälle genau die Erfrischung die wir brauchten.
Nach 5 Tagen in Luang Prabang haben wir uns in den Bus nach Vang Vieng gesetzt. Für die Strecke von 260km hat der Bus knappe sieben Stunden gebraucht. Die Straßen winden sich Berg auf und Berg ab- auf kurze geteerte Stücke folgen lange Strecken auf schwer befahrbarer Schotterpiste.
Gut für uns: der Bus war nicht ausgebucht und wir hatten wenigstens viel Platz für unsere Beine.
Die Landschaft durch die wir fuhren ist wunderschön grün und unverbaut. Hier lässt sich erkennen wie wenig entwickelt und unberührt Laos ist. Schon vorher wurde uns erklärt, dass zu dieser Jahreszeit große Waldstücke abgebrannt werden um sie als Acker- und Bauland zu nutzen. Der dadurch entstehende Qualm und die Dunstglocke die sich über die Landzüge legt sind grau und bedrückend. Wir vermissen bei 35 Grand ein wenig den blauen Himmel.
Unser Ziel Vang Vieng entpuppte sich als sehr staubiges kleines Örtchen. Drei geteerte Straßen bilden in Mitten einer schönen Natur die vor einigen Jahren entstandene Partymeile. Auf diesen beiden Straßen reihen sich Bar an Bar- Hier kann man Beerlao trinken, Sandwiches essen und unter Dauerbeschallung sämtliche Staffeln von Friends und Family Guy gucken. Der Charme eines laotischen Örtchens ist hier durch den Partytourismus schon verloren gegangen- Schade.
Unser erster Ausflug führte uns dann auch erst einmal aus Vang Vieng hinaus. Wir haben uns Fahrräder ausgeliehen und uns auf den Weg zu den 7km entfernten Tham Phu Kham Cave gemacht. Fritz, ein 63 jähriger Alleinreisender aus Österreich hatte sich schon beim Frühstück zu uns gesellt und auch von unserem Tagesprogramm war er begeistert. Wir waren nicht ganz so angetan- fuhren aber zu dritt los. Die Fahrräder waren wenig geeignet für die Straßenverhältnisse- wir haben ja Zeit!
Wir fuhren durch die Nachbardörfer, begegneten dem ein oder anderen interessanten Gefährt, gerieten in Rinderherden und beobachteten, dass auch in Laos kleine Jungs für große Baggern zu begeistern sind. Der entgegenkommende Eismann kam nach der Hälfte der Strecke wie gerufen!
Julian fragt nach dem Weg |
Vor der Tham Phu Kham Höhle liegt die blaue Lagune. Vollkommen verstaubt und geschwitzt sind wir schwimmen gegangen. Die 5 Minuten Aufstieg zur Höhle waren danach schnell gemacht- sie ist riesig und im vorderen Bereich angenehm hell. Die Erkundung der dunklen, engen Höhlengänge haben wir uns gespart und sind lieber wieder schwimmen gegangen.
Nach einem späten Frühstück am nächsten Tag trafen wir Patty und Hans, ein holländisches Pärchen das wir in Thailand kennengelernt haben. Sie hatten noch drei andere Freunde dabei und wir zogen zu siebt los. Wir wollen uns die Hauptattraktion von Vang Vieng – das „Tubing“- mal anschauen. Von einem Tuk Tuk lässt man sich zum Anfangspunkt fahren um sich dann auf großen Gummireifen von der Strömung den Fluss beliebig weit runter treiben lassen. Am Flussufer liegen Bars bei denen man zwischendurch für ein kaltes Getränk anhalten kann.
Da wir erzählt bekommen haben, dass das „tuben“ in der Sommerzeit über 4 Stunden dauert und der niedrige Wasserstand häufiges paddeln bedeutet haben wir und dazu entschieden die Bars erstmal ohne Gummireifen zu testen. Das angemessene bunte „in the tubing- Outfit“ (wir wissen das es nicht grammatikalisch korrekt ist) haben wir uns trotzdem schon mal zugelegt. Keine Party ohne die richtige Kleidung.
Die Bars waren am Montagnachmittag sehr gut besucht- die Musik war gut und die Stimmung stieg nach jeder Runde Laobeer Ping-Pong.
Zur nächsten Bar auf der gegenüberliegenden Flussseite haben wir den direkten Weg gewählt- Brücken sind bei 35 Grad Außentemperatur einfach überflüssig.
Tanzen, Turmspringen und Wasserschaukeln- einen Gummireifen haben wir nicht vermisst.
In Bar 3 sind wir hängen geblieben- das Programm für den kommenden Tag stand somit fest. Wir starten in Bar 3 und gucken mal wie weit wir kommen. Zwei Stationen später kamen wir an Reifen und konnten das „tuben“ auch mal ausprobieren. Ein Spaß!
Abends wärmten wir uns am Feuer. Endstation: Bar 6.
Der Besuch in der "Bucket Bar" am Abend war keine gute Idee- Julians reagierte allergisch auf das Gemisch aus Plastikeimern. Mit einem roten, fleckigen Gesicht sind wir auf Wasser und Sandwiches umgestiegen.
Über Nacht hat sein Gesicht wieder die normale Farbe angenommen und der Mittagsbus hat uns ins 160km und 4 Busstunden entfernte Vientiane gefahren.
Auch auf dem Weg in die Hauptstadt waren die Straßen nicht besser als bei unserer letzten Busfahrt und die Minuten zogen sich.
Überraschung allerdings als wir in Vientiane ausstiegen- in einem Café an der Bushaltestelle saßen Marie und Pascal aus Kanada- unsere Wanderkollegen aus Chiang Mai. Unser Wiedersehen haben wir mit einem tollen französischen Restaurant gefeiert.
Vientiane ist groß- aber für die Hauptstadt-und asiatische Verhältnisse sehr ruhig. Alles scheint in Zeitlupe abzulaufen. Wir können das verstehen: auf den Straßen ist es warm wie in einem Backofen und der Staub scheint überall zu sein. Lange Spaziergänge fallen uns schwer- deshalb entscheiden wir uns für einen Besuch im Museum.
In den Jahren 1964- 1973 war Laos das an der Einwohnerzahl gemessen meist bombadierte Land der Welt. Noch heute liegen- schwerpunktmäßig im Nordosten und Südwesten des Landes noch über 80 Millionen UXO-unexploded objects- (Bombies) im Boden.
Im COPE Center wird Menschen geholfen, die Opfer dieser Kriegsfolgen geworden sind und durch Explosionen der Sprengkörper körperliche Schäden davon getragen haben. Sehr prägende und bewegende Bilder bleiben hier sicherlich immer in unseren Köpfen hängen. Wir wissen jetzt auch wo Hilfe (auch finanzieller Art) immer gebraucht wird- und ankommt.
Über „die Brücke der Freundschaft“ sind wir am frühen Abend nach Thailand gefahren. Im Osten liegt Udon Thani – der Ort selber hat außer ein wenig niveauvolles Rotlicht Milleu und einen Flughafen nicht viel zu bieten.
Gut, dass wir nur eine Nacht bleiben mussten und am nächsten Tag unser Flug nach Phuket ging.
Auch hier wollten wir nicht länger verweilen. Für den nächsten Morgen haben wir uns ein Fährticket auf die Insel gekauft.
Die kommenden zehn Tage wollen wir auf dem entspannten Inselchen Koh Lanta verbringen. Das Meer genießen und noch etwas Sonne tanken. Der Countdown läuft…
2 Kommentare:
Ich werde sie sehr vermissen: eure tollen Bilder und Reiseberichte! Euch noch eine tolle Zeit auf Koh Lanta!
Ein kleiner Trost: Auch in Kölle wirds langsam wärmer.... und wir freuen uns auf euch!
ja mit der "Schäl Sick" ist das eben so wie in Köln, und Düsseldorf liegt ja bekannterweise auch auf dieser...
Aber auf Ko Lanta könnt ihr jetzt nach den excessiven Partymeilenbesuchen, und das in der Fastenzeit ;-), die Seele baumeln und die Leber entspannen lassen, bei einem gepflegten Cocktail
Was machen wir bloß ab Ende März ohne diese kleinen Reiseausflüge die mit jedem Blog-Besuch automatisch entstehen?
Und mittlerweile frage ich mich schon wann ihr beiden die nächste Weltreise macht, verdenken würde ich es Euch nicht, und gönnen auch.
Liebe Grüße
Theo
Kommentar veröffentlichen