Um 1:30 Uhr Nachts stiegen wir in Singapur in ein Taxi. Die Straßen waren leer- die Fahrt zum ungefähren Ziel ging schnell. Leicht wäre es gewesen wenn wir statt im „Manhatten Inn“ im „Manhatten Hotel“ ein Zimmer reserviert hätten. Das große Gebäude direkt an der Straße- unserem Taxifahrer bekannt- war es aber leider nicht. Das Telefon in unser gebuchten Unterkunft zu dieser Zeit nicht mehr besetzt- die Adresse etwas komplizierter.
Ein netter Passant konnte helfen- und schickte uns ins „Manhatten One“- einen zwielichtigen Nachtclub im Hinterhof. Hier waren wir zwar nicht richtig aber ein Gast konnte weiterhelfen. Trotz enormer Alkoholfahne schenkten wir im Glauben und gingen in die zweite Etage des gegenüberliegenden Wohnkomplexes. Im düsteren Treppenhaus mit Tesafilm befestigte Papierschilder uns den Weg zum Eingang des „Manhatten Inn“. Eine Wohnungstür?!
Wir klingelten- und tatsächlich wurden wir gegen kurz vor halb drei Uhr reingelassen. Der Check Inn Vorgang mit einer schlaftrunkenen Singalesischen Nachtwache ging wortkarg vorüber bevor wir unser fensterloses, weiß gefliestes Zimmer mit Neonbeleuchtung beziehen konnten. Handtücher gab es keine,- ärgerlich, dass wir unsere in Bangkok zurückgelassen haben. Wir haben keine andere Wahl als unsere Bettdecken zu benutzen.
Gott sei dank waren wir zu müde um uns darüber noch aufzuregen.
Die Stadt empfing uns mit 40 Grad, schwüler Hitze und einer grauen Dunstglocke unter der Sightseeing schnell anstrengend wurde. Trotz genauer Recherche im Voraus stellten sich die zwei Flohmärkte die ich für diesen Samstag herausgesucht habe als absolute Flops heraus. Der eine konnte wegen einer großen Baustelle nicht stattfinden. Auch beim anderen hatten wir keinen Erfolg. Im Internet als „Geheimtipp für Modeinteressierte“ angepriesen fanden wir auf dem Flohmarkt an der Pitt Street nur alte Elektrogeräte, abgetragene Schuhe und Plastiktaschen. Nach 10 Minuten brachen wir unseren Bummel ab, liefen durch „Little India“ und fuhren dann ins ION Einkaufszentrum. Hier verbrachten wir den Rest des Tages mit Shopping in klimatisierten Räumlichkeiten. Überflüssig zu sagen, dass ich mir alle weiteren Vorschläge für Marktbesuche in Singapur damit sparen konnte.
Am nächsten Tag schlenderten wir über die Orchard Road, die Haupteinkaufsmeile Singapurs und aßen köstliches (!!) Sushi bevor es anfing zu regnen und wir uns überpünktlich auf dem Weg zum Flughafen machten. Gute Entscheidung.
Der Flughafen ist ein Erlebnis für sich. Neben einem kostenfreien Kino, Computerecken, Playstation Stationen, Musiklounges und hunderten von Essensmöglichkeiten genossen wir eine Fußmassage im Massagesessel und bummelten durch die Duty Freeshops. Selten haben wir an einem Flughafen so viel Spaß gehabt.
Schon um 5 Uhr morgens landeten wir Dubai um hier unsere letzten 3 Tage zu verbringen. Bei 35-40 Grad wehte immer ein leichtes Windchen und es ließ sich am Hotelpool, aber auch am Strand sehr gut aushalten. Das Hotelzimmer hatte ein Fester, warmes Wasser in der Dusche und frische Handtücher- Luxus.
Einen Tag verbrachten wir in der Dubai Mall.
Selten haben wir so viele Nobelläden unter einem Dach gesehen. Schon beeindruckt von dem Angebot für Erwachsene konnten wir nur lachen als wir die Kinderetage fanden. Gucci Kids. Achso.
Die Frauen und Männer alle verhüllt konnten wir nur erahnen was sie für edle Stöffchen drunter tragen- ein ungewohntes Bild in einem Einkaufszentrum.
Im Herzen der Mall liegt das Aquarium. Es ist fantastisch, riesig. Im Wassertunnel konnten wir die Fische von ganz nahen betrachten und wir haben beschlossen: Haie und Stachelrochen sind unsere Favoriten im Becken.
Auch die musikunterlegte Wassershow der Dubai Fountains um 18 Uhr war schön anzusehen. Das grandiose Steak zum Abendessen war genau das richtige Ende für diesen Tag.
Vorletzter Tag unserer Reise- wir haben uns an den Strand gelegt und die letzten Monate nochmal revue passieren lassen. Unglaublich was wir alles gesehen haben. Unfassbar was wir erleben durften und wie gut wie viele unterschiedliche Eindrücke wir mit nach Hause nehmen.
Spontan fällt uns ein:
- Die Brasilianer brauchen vor der WM 2014 noch Englischunterricht
- Feiertage sollten auch in Deutschland immer an Wochenenden angrenzen
- Bolivien ist das Laos Südamerikas
- In Südamerika gibt es noch mehr Machos als man denken mag- fangt an auch mit Frauen zu sprechen!
- Die Iguazu Wasserfälle sollte man live gesehen haben
- Der Macchu Piccu sieht in live genauso auf wie auf Fotos
- Rindfleisch in Argentinien ist billig und sehr gut
- „Italianos“ sind genial. Auf mehr Burgern sollte Avocado sein
- Max Eumann ist der „Trauco“
- 6 Stunden Geländeritt zu Pferde zieht im Arsch
- Bei einer Südamerikareise sollte man Spanisch sprechen
- Auf 5000 Metern ist die Luft ganz schön dünn
- Dynamit bei Demonstrationen verleiht dem ganzen mehr Nachdruck
- In Bolivien trägt niemand eine Brille
- Das „gechillteste“ Volk lebt auf den Fiji Inseln
- Der USC Campus in LA ist genial
- Viva LAS VEGAS!
- In Amerika fährt man einfach Auto
- Der Sommer in Neuseeland sollte wärmer sein
- Entwicklung eines Sandflies-Vernichtungsmittels
- Der Discounter in Neuseeland hat die Preise eines Delikatessengeschäfts in Deutschland
- MC Donalds denkt mit und bietet kostenfreies Internet in NZ
- Ein Mitsubishi Pajero schafft jedes Gelände
- Chiang Rai ist schöner als Chiang Mai
- Auch mit wenig Besitz kann man sehr glücklich und zufrieden sein
- Mönche tragen keine Unterhosen
- Tuben geht auch ohne Tube
- Billiger Fusel führt zu roten Flecken im Gesicht
- In Laos sehen alle Geldscheine gleich aus
- In Thailand gibt es Sonnencreme mit „Whitening Effect“!?
- Asiaten sagen NIE „das weiß ich nicht“. Das ist anstrengend.
- In Thai Curry sind Unmengen an Knoblauch und Zucker
- „Ein bisschen Thai- scharf“ ist Europäisch „Höllen- scharf“
- Gehört Koh Lanta zu Schweden?
- …und Koh Phi Phi den Russen?
- Nachtzüge sind komfortabler als Nachtbusse
- Thais können nicht singen.
- Asiatische Kleidergrößen bringen keinen Shoppingspaß
- Wenn man Wanderschuhe hat, sollte man sie beim Wandern und Klettern auch anziehen
- Das Metro- und U-Bahnnetz ist in allen Großstädten ausgereifter und leichter verständlich als das der KVB
- Deutsches Brot ist große Kunst
- Warum gibt es Taco Bell in Deutschland nicht?
- Ein Bart im Sommer ist ganz schön warm
- Nirgendwo ist Trinkwasser günstiger als in Deutschland
- Weniger Gepäck ist mehr
- Wer handelt gewinnt
- Initiative „Pro Taxi fahren“
- Durch zu viel Sonne kriegt man helle Haare
- Wer zu viel plant hat weniger Spaß
- …bekommt aber auch nicht immer die besten Hostels
- Dorms sind keine Option
- Warum trinkt man auf Reisen so viel Coca Cola?
- Wieso reisen so viele alte Franzosen durch die Welt?
- Boote mit Motor sind besser als mit Paddeln
- Gefälschte Birkenstock Sandalen haben nach 3 Tagen keine Sohle mehr
- Havaiana- Fakes drücken an den Versen
- Schöne Handtaschen sind leichter zu finden als Shops die Basketballtrikots verkaufen
- Singapur Airport rockt!
- Stieg Larson Bücher: we LIKE
- Unterwegs trifft man viele tolle Menschen und hört die fantastischsten Geschichten
- 193 Tage sind sehr schnell vergangen.
Wir haben jeden Tag als etwas besonderes erlebt und genossen und würden jederzeit wieder zu einer solchen Reise aufbrechen.
Jetzt freuen wir uns aber erstmal auf unsere Familie und Freunde, Körnerbrötchen mit Leberwurst und ein Röggelchen mit Mett und Zwiebeln. Wir freuen uns auf ein lecker Kölsch und auf zuhause.