Sonntag, 1. April 2012

Von Singapur über Dubai nach Köln

Um 1:30 Uhr Nachts stiegen wir in Singapur in ein Taxi. Die Straßen waren leer- die Fahrt zum ungefähren Ziel ging schnell. Leicht wäre es gewesen wenn wir statt im „Manhatten Inn“ im „Manhatten Hotel“ ein Zimmer reserviert hätten. Das große Gebäude direkt an der Straße- unserem Taxifahrer bekannt- war es aber leider nicht. Das Telefon in unser gebuchten Unterkunft zu dieser Zeit nicht mehr besetzt- die Adresse etwas komplizierter.
Ein netter Passant konnte helfen- und schickte uns ins „Manhatten One“- einen zwielichtigen Nachtclub im Hinterhof. Hier waren wir zwar nicht richtig aber ein Gast konnte weiterhelfen. Trotz enormer Alkoholfahne schenkten wir im Glauben und gingen in die zweite Etage des gegenüberliegenden Wohnkomplexes. Im düsteren Treppenhaus mit Tesafilm befestigte Papierschilder uns den Weg zum Eingang des „Manhatten Inn“. Eine Wohnungstür?!

Wir klingelten- und tatsächlich wurden wir gegen kurz vor halb drei Uhr reingelassen. Der Check Inn Vorgang mit einer schlaftrunkenen Singalesischen Nachtwache ging wortkarg vorüber bevor wir unser fensterloses, weiß gefliestes Zimmer mit Neonbeleuchtung beziehen konnten. Handtücher gab es keine,- ärgerlich, dass wir unsere in Bangkok zurückgelassen haben. Wir haben keine andere Wahl als unsere Bettdecken zu benutzen.
Gott sei dank waren wir zu müde um uns darüber noch aufzuregen.

Die Stadt empfing uns mit 40 Grad, schwüler Hitze und einer grauen Dunstglocke unter der Sightseeing schnell anstrengend wurde. Trotz genauer Recherche im Voraus stellten sich die zwei Flohmärkte die ich für diesen Samstag herausgesucht habe als absolute Flops heraus. Der eine konnte wegen einer großen Baustelle nicht stattfinden. Auch beim anderen hatten wir keinen Erfolg. Im Internet als „Geheimtipp für Modeinteressierte“ angepriesen fanden wir auf dem Flohmarkt an der Pitt Street nur alte Elektrogeräte, abgetragene Schuhe und Plastiktaschen. Nach 10 Minuten brachen wir unseren Bummel ab, liefen durch „Little India“ und fuhren dann ins ION Einkaufszentrum. Hier verbrachten wir den Rest des Tages mit Shopping in klimatisierten Räumlichkeiten. Überflüssig zu sagen, dass ich mir alle weiteren Vorschläge für Marktbesuche in Singapur damit sparen konnte.

Am nächsten Tag schlenderten wir über die Orchard Road, die Haupteinkaufsmeile Singapurs und aßen köstliches (!!) Sushi bevor es anfing zu regnen und wir uns überpünktlich auf dem Weg zum Flughafen machten. Gute Entscheidung.

Der Flughafen ist ein Erlebnis für sich. Neben einem kostenfreien Kino, Computerecken, Playstation Stationen, Musiklounges und hunderten von Essensmöglichkeiten genossen wir eine Fußmassage im Massagesessel und bummelten durch die Duty Freeshops. Selten haben wir an einem Flughafen so viel Spaß gehabt.

Schon um 5 Uhr morgens landeten wir Dubai um hier unsere letzten 3 Tage zu verbringen. Bei 35-40 Grad wehte immer ein leichtes Windchen und es ließ sich am Hotelpool, aber auch am Strand sehr gut aushalten. Das Hotelzimmer hatte ein Fester, warmes Wasser in der Dusche und frische Handtücher- Luxus.

Einen Tag verbrachten wir in der Dubai Mall.
Selten haben wir so viele Nobelläden unter einem Dach gesehen. Schon beeindruckt von dem Angebot für Erwachsene konnten wir nur lachen als wir die Kinderetage fanden. Gucci Kids. Achso.
Die Frauen und Männer alle verhüllt konnten wir nur erahnen was sie für edle Stöffchen drunter tragen- ein ungewohntes Bild in einem Einkaufszentrum.

Im Herzen der Mall liegt das Aquarium. Es ist fantastisch, riesig. Im Wassertunnel konnten wir die Fische von ganz nahen betrachten und wir haben beschlossen: Haie und Stachelrochen sind unsere Favoriten im Becken.

Auch die musikunterlegte Wassershow der Dubai Fountains um 18 Uhr war schön anzusehen. Das grandiose Steak zum Abendessen war genau das richtige Ende für diesen Tag.

Vorletzter Tag unserer Reise- wir haben uns an den Strand gelegt und die letzten Monate nochmal revue passieren lassen. Unglaublich was wir alles gesehen haben. Unfassbar was wir erleben durften und wie gut wie viele unterschiedliche Eindrücke wir mit nach Hause nehmen.

Spontan fällt uns ein:

  • Die Brasilianer brauchen vor der WM 2014 noch Englischunterricht
  • Feiertage sollten auch in Deutschland immer an Wochenenden angrenzen
  • Bolivien ist das Laos Südamerikas
  • In Südamerika gibt es noch mehr Machos als man denken mag- fangt an auch mit Frauen zu sprechen!
  • Die Iguazu Wasserfälle sollte man live gesehen haben
  • Der Macchu Piccu sieht in live genauso auf wie auf Fotos
  • Rindfleisch in Argentinien ist billig und sehr gut
  • „Italianos“ sind genial. Auf mehr Burgern sollte Avocado sein
  • Max Eumann ist der „Trauco“
  • 6 Stunden Geländeritt zu Pferde zieht im Arsch
  • Bei einer Südamerikareise sollte man Spanisch sprechen
  • Auf 5000 Metern ist die Luft ganz schön dünn
  • Dynamit bei Demonstrationen verleiht dem ganzen mehr Nachdruck
  • In Bolivien trägt niemand eine Brille
  • Das „gechillteste“ Volk lebt auf den Fiji Inseln
  • Der USC Campus in LA ist genial
  • Viva LAS VEGAS!
  • In Amerika fährt man einfach Auto
  • Der Sommer in Neuseeland sollte wärmer sein
  • Entwicklung eines Sandflies-Vernichtungsmittels
  • Der Discounter in Neuseeland hat die Preise eines Delikatessengeschäfts in Deutschland
  • MC Donalds denkt mit und bietet kostenfreies Internet in NZ
  • Ein Mitsubishi Pajero schafft jedes Gelände
  • Chiang Rai ist schöner als Chiang Mai
  • Auch mit wenig Besitz kann man sehr glücklich und zufrieden sein
  • Mönche tragen keine Unterhosen
  • Tuben geht auch ohne Tube
  • Billiger Fusel führt zu roten Flecken im Gesicht
  • In Laos sehen alle Geldscheine gleich aus
  • In Thailand gibt es Sonnencreme mit „Whitening Effect“!?
  • Asiaten sagen NIE „das weiß ich nicht“. Das ist anstrengend.
  • In Thai Curry sind Unmengen an Knoblauch und Zucker
  • „Ein bisschen Thai- scharf“ ist Europäisch „Höllen- scharf“
  • Gehört Koh Lanta zu Schweden?
  • …und Koh Phi Phi den Russen?
  • Nachtzüge sind komfortabler als Nachtbusse
  • Thais können nicht singen.
  • Asiatische Kleidergrößen bringen keinen Shoppingspaß
  • Wenn man Wanderschuhe hat, sollte man sie beim Wandern und Klettern auch anziehen
  • Das Metro- und U-Bahnnetz ist in allen Großstädten ausgereifter und leichter verständlich als das der KVB
  • Deutsches Brot ist große Kunst
  • Warum gibt es Taco Bell in Deutschland nicht?
  • Ein Bart im Sommer ist ganz schön warm
  • Nirgendwo ist Trinkwasser günstiger als in Deutschland
  • Weniger Gepäck ist mehr
  • Wer handelt gewinnt
  • Initiative „Pro Taxi fahren“
  • Durch zu viel Sonne kriegt man helle Haare
  • Wer zu viel plant hat weniger Spaß
  • …bekommt aber auch nicht immer die besten Hostels
  • Dorms sind keine Option
  • Warum trinkt man auf Reisen so viel Coca Cola?
  • Wieso reisen so viele alte Franzosen durch die Welt?
  • Boote mit Motor sind besser als mit Paddeln
  • Gefälschte Birkenstock Sandalen haben nach 3 Tagen keine Sohle mehr
  • Havaiana- Fakes drücken an den Versen
  • Schöne Handtaschen sind leichter zu finden als Shops die Basketballtrikots verkaufen
  • Singapur Airport rockt!
  • Stieg Larson Bücher: we LIKE
  • Unterwegs trifft man viele tolle Menschen und hört die fantastischsten Geschichten
  • 193 Tage sind sehr schnell vergangen.

Wir haben jeden Tag als etwas besonderes erlebt und genossen und würden jederzeit wieder zu einer solchen Reise aufbrechen.
Jetzt freuen wir uns aber erstmal auf unsere Familie und Freunde, Körnerbrötchen mit Leberwurst und ein Röggelchen mit Mett und Zwiebeln. Wir freuen uns auf ein lecker Kölsch und auf zuhause.

Samstag, 24. März 2012

Von Koh Phi Phi über Ko Lanta nach Bangkok

Die 9:30 Uhr Fähre von Phuket nach Koh Phi Phi war schon gut gefüllt als wir an Board gingen- an einen Platz an Deck war nicht mehr zu denken und wir ließen uns im klimatisierten Innenraum 2 Stunden von Mr. Bean Folgen belustigen.

Auf Koh Phi Phi angekommen wurden wir von den an Land strömenden Touristenmassen mitgetrieben um am „Eingang“ 20 Baht Inseleintritt zu bezahlen. Für die Sauberkeit der Strände. Auf dem langen Bootsteg boten Wassertaxifahrer ihre überteuerten Dienste an und warben mit Strandbildern für abgelegene Buchten. Wir entschieden uns dafür uns erst einmal das vor uns liegende Hafenörtchen anzuschauen. Fehler. Laute Musik, überdrehte Marktstandbesitzer, verkaufswütige Hotelanbieter, enge Gassen und zu viele Menschen an einem Ort.




Wenig angetan buchten wir bei einem der vielen Hotelstände ein Zimmer und ließen uns ins 10 Minuten Fußweg entfernet Garden View Hotel bringen. Was ein Reinfall. Das Zimmer war weder von einem Garten umgeben noch hatte es ein Fenster das einen Ausblick gewähren könnte. Den erhofften Strandbungalow hatten wir für Koh Phi phi schon abgeschrieben- ein muffiger Kellerraum war allerdings nicht im entfernten eine Option. Wir gaben den Schlüssel sofort wieder zurück- checkten wieder aus und holten uns das Geld am Verkaufstand zurück.

Beim zweiten Versuch entdeckten wir kleine Bambushütten in Strandnähe. Obwohl diese weder richtige Wände hatten noch wir darin aufrecht stehen konnten checkten wir ein- für eine Nacht sollte es reichen.
Heute wollten wir nur noch an den Strand- schwimmen gehen, entspannen und was gutes Essen.
Bräunliches, schmutziges Meereswasser, hunderte von aneinandergereihten Sonnenschirmen, krebsrote, betrunkene Russen soweit das Auge reicht und aufgewärmte Fertigpizza zu horenden Preisen erwarteten uns am angepriesenen Hauptstrand. Nach 5 Minuten brachen wir unseren Entspannungsversuch ab und beschlossen die Insel umgehend zu verlassen.

Ein zweites Mal innerhalb von 2 Stunden checkten wir aus- verlangten unser Geld zurück und gingen dann auf direktem Wege zum Ablegesteg. Eine halbe Stunde später saßen wir auf einem Boot das uns auf die Nachbarinsel Koh Lanta bringen sollte.

Ein Sonnenplatz an Deck und ein Langnese Mann der uns mit Schokoeis versorgte- schon die Inselanfahrt hatte diesmal mehr Urlaubspotential.

Während der guten Stunde Bootsfahrt berichten uns unsere Sitznachbarn von schlechtem Service, lauten Parynächten, wenig schmackhaften europäischen Restaurants während ihren 3 Tagen auf Koh Phi Phi. Koh Lanta sollte es jetzt richten.

Über die 10 Baht „Inseleintritt“ (schon mal 50% günstiger als die Nachbarinsel) sahen wir hinweg und checkten mit einer Truppe Schweden in eine Bungalowanlage in erster Meereslinie am Klong Kong Beach ein- freistehendes Häuschen, sauber, netter Pool. Beim abendlichen Thai Curry essen waren wir uns sicher das die (Flucht-) Entscheidung richtig war.

Der Strand vor unserer Haustür war lang und die wenigen Touristen verteilten sich gut- die ersten 3 Tage vergingen wie im Flug. Bei einem Strandspaziergang entdeckten wir dann die von einem Holländer geführten nagelneuen Isara Lanta Bungalows und wechselten spontan unser Quartier.










Mit unserem gemieteten Roller waren wir mobil. Praktisch für unsere Schnorchelausflüge, Marktbesuche und den Besuch von guten Restaurants und netten (happy) Bars. 

Wahlweise lies es sicher aber auch auf unseren Bambusliegen unter der Palme, einem Buch und einem kalten Getränk bis zum Sonnenuntergang gut am Strand aushalten.





Vollautomatische Tankstelle




Elefanten beim Baden getroffen








Wir blieben solange wie möglich und kürzten unseren geplanten (Shopping-) Aufenthalt in Bangkok auf 2 Tage. Am Mittwoch duldete unsere Zeitplanung keinen Aufschub mehr – wir kauften Fährtickets und buchten einen Nachtbus der uns in 9 stunden Fahrt von Krabi nach Bangkok bringen sollte.


Donnerstags morgens um halb 6 stiegen wir übernächtigt am Busbahnhof Mo Chit aus. Teueren Touristentaxi Fahrern lächelten wir nur müde zu und warteten - wie es unser Budget verlangt - auf den nächsten Linienbus der uns nach 55 Minuten Fahrt in die nähe unseres Hostels aussteigen ließ.

Um 8 Uhr öffnete das Cozy Bangkok Place Hostel seine Türen und wir konnten unser schönes Loftzimmer im dritten Stock beziehen. (Eindeutig das schöneste und sauberste Hostel das wir bisher in Bangkok bewohnt haben!)

Der nachmittägliche Einkauf im Terminal 21 war erfolgreich und das Einkaufszentrum sehenswert. Die einzelnen Etagen sind Weltstädten nachempfunden und entsprechend gestaltet. In London waren die Klamotten schön- in Tokyo leider meist zu klein. Der Schmuck in Paris war schön anzusehen- in Los Angeles haben wir guten Kaffee getrunken.

Am nächsten Tag haben wir unsere großen Koffer bei Erins Eltern abgeholt- umgepackt und aussortiert. Verrückt, was sich in den 6 Monaten so alles angesammelt hat. Ein Hoch auf (kitschige?) Souvenirs! Die "Städte- Magnetensammlung" wird sich an unserem neuen Kühlschrank sicherlich gut machen. 

Bei 41 Grad an unserem letzten Tag reichte uns ein Marktbesuch und wir beschlossen den Rest des Tages in klimatisierten Räumlichkeiten zu verbringen.

In 2 Stunden geht unser Flug nach Singapur. Die Stadt werden wir uns 2 Tage anschauen bevor wir nach einem 4 tägigen Stopp in Dubai wieder in Düsseldorf landen. Unsere letzte Reisewoche ist angebrochen.
Wir können es noch nicht ganz glauben und genießen jede "Reiseminute" die uns noch bleibt.
  

Sonntag, 11. März 2012

Von Luang Prabang nach Phuket

Die Bewohner von Luang Prabang stehen morgens früh auf. Um den Sonnenaufgang zu begrüßen ziehen Mönche von allen Tempeln der Stadt in einer Zeremonie durch die Staßen Sie laufen barfuss in ihren Kutten und tragen einen Behälter in dem Sie die Spenden (Reis, Blütenblätter und Münzgeld) der am Straßenrand wartenden Gläubigen Buddhisten (oder Touristen) sammeln.

Wir haben unseren Wecker also auf 5:30 Uhr gestellt um uns das Sonnenaufgangsritual mit anzusehen. Etwas abseits stehend waren wir überrascht wie viele Mönche und „Luang Prabanger“ in der Innenstadt unterwegs sind. Nach einigen Minuten waren die Spendenbehälter der Mönche gut gefüllt und wir haben beobachtet wie sie das Reis-Blüten-Münzen-Gemisch an bettelnde Kinder weitergegeben haben. 





Nachmittags sind wir zu Wasserfällen in der Umgebung gefahren. Nachdem wir uns den Bärenpark angeschaut haben waren die eiskalten Wasserfälle genau die Erfrischung die wir brauchten.




 Über eine Bambusbrücke gelangt man in die „verbotene Stadt“- so wird die andere Seite von Luang Prabang genannt. Touristen zahlen hier eine Brückennutzungs- und Instandhaltungsgebühr von 5.000 Kip (ca.50 Cent) für Einheimische ist die Brückenüberquerung kostenfrei. Wackelige Angelegenheit mit kleinen Löchern- Reparaturen sind hier dringend nötig. Der Euro war gut investiert. Wirklich sehenswert war die "schäl Sick" allerdings nicht. Die Straßen schienen wie ausgestorben und unser Spaziergang endete schnell in einem schönen Café mit Blick auf den Mekong. Beobachtung des Tages: Motorrollerfahrern ist der Sonnenschutz wichtiger als der Kopfschutz!





Nach 5 Tagen in Luang Prabang haben wir uns in den Bus nach Vang Vieng gesetzt. Für die Strecke von 260km hat der Bus knappe sieben Stunden gebraucht. Die Straßen winden sich Berg auf und Berg ab- auf kurze geteerte Stücke folgen lange Strecken auf schwer befahrbarer Schotterpiste.
Gut für uns: der Bus war nicht ausgebucht und wir hatten wenigstens viel Platz für unsere Beine.


Die Landschaft durch die wir fuhren ist wunderschön grün und unverbaut. Hier lässt sich erkennen wie wenig entwickelt und unberührt Laos ist. Schon vorher wurde uns erklärt, dass zu dieser Jahreszeit große Waldstücke abgebrannt werden um sie als Acker- und Bauland zu nutzen. Der dadurch entstehende Qualm und die Dunstglocke die sich über die Landzüge legt sind grau und bedrückend. Wir vermissen bei 35 Grand ein wenig den blauen Himmel.





Unser Ziel Vang Vieng entpuppte sich als sehr staubiges kleines Örtchen. Drei geteerte Straßen bilden in Mitten einer schönen Natur die vor einigen Jahren entstandene Partymeile. Auf diesen beiden Straßen reihen sich Bar an Bar- Hier kann man Beerlao trinken, Sandwiches essen und unter Dauerbeschallung sämtliche Staffeln von Friends und Family Guy gucken. Der Charme eines laotischen Örtchens ist hier durch den Partytourismus schon verloren gegangen- Schade.


Unser erster Ausflug führte uns dann auch erst einmal aus Vang Vieng hinaus. Wir haben uns Fahrräder ausgeliehen und uns auf den Weg zu den 7km entfernten Tham Phu Kham Cave gemacht. Fritz, ein 63 jähriger Alleinreisender aus Österreich hatte sich schon beim Frühstück zu uns gesellt und auch von unserem Tagesprogramm war er begeistert. Wir waren nicht ganz so angetan- fuhren aber zu dritt los. Die Fahrräder waren wenig geeignet für die Straßenverhältnisse- wir haben ja Zeit!




Wir fuhren durch die Nachbardörfer, begegneten dem ein oder anderen interessanten Gefährt, gerieten in Rinderherden und beobachteten, dass auch in Laos kleine Jungs für große Baggern zu begeistern sind. Der entgegenkommende Eismann kam nach der Hälfte der Strecke wie gerufen!



Julian fragt nach dem Weg




Vor der Tham Phu Kham Höhle liegt die blaue Lagune. Vollkommen verstaubt und geschwitzt sind wir schwimmen gegangen. Die 5 Minuten Aufstieg zur Höhle waren danach schnell gemacht- sie ist riesig und im vorderen Bereich angenehm hell. Die Erkundung der dunklen, engen Höhlengänge haben wir uns gespart und sind lieber wieder schwimmen gegangen.






Nach einem späten Frühstück am nächsten Tag trafen wir Patty und Hans, ein holländisches Pärchen das wir in Thailand kennengelernt haben. Sie hatten noch drei andere Freunde dabei und wir zogen zu siebt los. Wir wollen uns die Hauptattraktion von Vang Vieng – das „Tubing“- mal anschauen. Von einem Tuk Tuk lässt man sich zum Anfangspunkt fahren um sich dann auf großen Gummireifen von der Strömung den Fluss beliebig weit runter treiben lassen. Am Flussufer liegen Bars bei denen man zwischendurch für ein kaltes Getränk anhalten kann.

Da wir erzählt bekommen haben, dass das „tuben“ in der Sommerzeit über 4 Stunden dauert und der niedrige Wasserstand häufiges paddeln bedeutet haben wir und dazu entschieden die Bars erstmal ohne Gummireifen zu testen. Das angemessene bunte „in the tubing- Outfit“ (wir wissen das es nicht grammatikalisch korrekt ist) haben wir uns trotzdem schon mal zugelegt. Keine Party ohne die richtige Kleidung.

Die Bars waren am Montagnachmittag sehr gut besucht- die Musik war gut und die Stimmung stieg nach jeder Runde Laobeer Ping-Pong.
Zur nächsten Bar auf der gegenüberliegenden Flussseite haben wir den direkten Weg gewählt- Brücken sind bei 35 Grad Außentemperatur einfach überflüssig.
Tanzen, Turmspringen und Wasserschaukeln- einen Gummireifen haben wir nicht vermisst.







In Bar 3 sind wir hängen geblieben- das Programm für den kommenden Tag stand somit fest. Wir starten in Bar 3 und gucken mal wie weit wir kommen. Zwei Stationen später kamen wir an Reifen und konnten das „tuben“ auch mal ausprobieren. Ein Spaß!
Abends wärmten wir uns am Feuer. Endstation: Bar 6.








Der Besuch in der "Bucket Bar" am Abend war keine gute Idee- Julians reagierte allergisch auf das Gemisch aus Plastikeimern. Mit einem roten, fleckigen Gesicht sind wir auf Wasser und Sandwiches umgestiegen.

Über Nacht hat sein Gesicht wieder die normale Farbe angenommen und der Mittagsbus hat uns ins 160km und 4 Busstunden entfernte Vientiane gefahren.
Auch auf dem Weg in die Hauptstadt waren die Straßen nicht besser als bei unserer letzten Busfahrt und die Minuten zogen sich.

Überraschung allerdings als wir in Vientiane ausstiegen- in einem Café an der Bushaltestelle saßen Marie und Pascal aus Kanada- unsere Wanderkollegen aus Chiang Mai. Unser Wiedersehen haben wir mit einem tollen französischen Restaurant gefeiert.
Vientiane ist groß- aber für die Hauptstadt-und asiatische Verhältnisse sehr ruhig. Alles scheint in Zeitlupe abzulaufen. Wir können das verstehen: auf den Straßen ist es warm wie in einem Backofen und der Staub scheint überall zu sein. Lange Spaziergänge fallen uns schwer- deshalb entscheiden wir uns für einen Besuch im Museum.


In den Jahren 1964- 1973 war Laos das an der Einwohnerzahl gemessen meist bombadierte Land der Welt. Noch heute liegen- schwerpunktmäßig im Nordosten und Südwesten des Landes noch über 80 Millionen UXO-unexploded objects- (Bombies) im Boden.

Im COPE Center wird Menschen geholfen, die Opfer dieser Kriegsfolgen geworden sind und durch Explosionen der Sprengkörper körperliche Schäden davon getragen haben. Sehr prägende und bewegende Bilder bleiben hier sicherlich immer in unseren Köpfen hängen. Wir wissen jetzt auch wo Hilfe (auch finanzieller Art) immer gebraucht wird- und ankommt.





Über „die Brücke der Freundschaft“ sind wir am frühen Abend nach Thailand gefahren. Im Osten liegt Udon Thani – der Ort selber hat außer ein wenig niveauvolles Rotlicht Milleu und einen Flughafen nicht viel zu bieten.
Gut, dass wir nur eine Nacht bleiben mussten und am nächsten Tag unser Flug nach Phuket ging.
Auch hier wollten wir nicht länger verweilen. Für den nächsten Morgen haben wir uns ein Fährticket auf die Insel gekauft.



Die kommenden zehn Tage wollen wir auf dem entspannten Inselchen Koh Lanta verbringen. Das Meer genießen und noch etwas Sonne tanken. Der Countdown läuft…